Wolfsburg – Trotz Milliarden-Investitionen in neue Werke, Produkte und Innovationen achtet der VW-Konzern verstärkt auf die Kosten und Rendite. VW-Konzernvorstand Martin Winterkorn sagte im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe: „Wir steigern nicht nur das Volumen, sondern auch die Kosteneffizienz. So sollen die Sachinvestitionen eine Quote von sechs Prozent vom Umsatz nicht überschreiten. Und die Quote für Forschung und Entwicklung liegt bei rund vier Prozent. Wir sind bei beiden Werten voll im Plan. Das ist so und soll auch so bleiben.“
Winterkorn und VW Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch mahnen ihre Topmanager laut Informationen von Automotive News Europe regelmäßig, dass der Volkswagen-Konzern in der Weltrangliste 2010 zwar schon die Nummer 2 beim Absatz war, bei der Marge aber nur auf Platz 7. Die Umsatzrendite des Konzerns lag im ersten Halbjahr nur bei 5,5 Prozent. Das Ziel bis 2018 ist laut Winterkorn eine Umsatzrendite von mehr als acht Prozent bei einem Absatz von mehr als zehn Millionen Fahrzeugen.
Ein wesentlicher Baustein zur Kostendisziplin ist die VW-Baukastenstrategie. Winterkorn: „Ohne solche Strategien sind Sie heute in der Automobilindustrie nicht mehr wettbewerbsfähig. Unsere modularen Baukästen reduzieren Kosten, Produktions- und Entwicklungszeit und ermöglichen uns eine noch größere Vielfalt bei Modellen und Technologien. Der modulare Querbaukasten zum Beispiel reduziert die Einmal- und Stückkosten um 20 Prozent. Die Produktionszeit pro Fahrzeug sinkt sogar um rund 30 Prozent. Ganz zu schweigen von den signifikanten Gewichts- und Emissionsreduktionen.“
Wolfsburg – Der Volkswagen-Partner Suzuki hat seinen Unmut über die 2009 gestartete Zusammenarbeit mit VW bekräftigt und liebäugelt stattdessen weiter mit einem Ausbau der Kooperation mit Fiat. „Die Zusammenarbeit mit Fiat verläuft seit Jahren sehr gut und vertrauensvoll. Es ist gut vorstellbar, dass eine Vertiefung der Partnerschaft zu beiderseitigem Vorteil wäre“, sagte ein hochrangiger Suzuki-Manager der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Die Kooperation mit VW dagegen ist immer noch auf dem Stand der Prüfung, bislang aber ohne Ergebnisse.“
Chattanooga – Die deutsche Autoindustrie kann bei ihrer Offensive für betont saubere und sparsame Dieselmotoren in Nordamerika mit starkem Rückenwind aus der US-Politik rechnen. „Clean Diesel ist ein wichtiges Element in unserer langfristigen Strategie für höhere Energiesicherheit“, sagte US-Verkehrsminister Ray LaHood nach einem Bericht der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche zur Eröffnung der neuen VW-Fabrik im Bundesstaat Tennessee.
München – Kunden von deutschen Autoherstellern wie Mercedes, BMW oder VW müssen derzeit bis zu zehn Monate auf ihren bestellten Neuwagen warten. „Die langen Lieferzeiten machen uns derzeit durchaus Sorgen“, sagte VW-Chef Martin Winterkorn im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Wir kämpfen jeden Tag dagegen an und versuchen, Engpässe bei wichtigen Teilen zu beseitigen“, fügte der Top-Manager hinzu. Das Problem der langen Lieferzeiten betreffe dabei nicht nur die Pkw von Volkswagen, sondern den ganzen Konzern.