16Juni/11

Bei Reiserücktritt nicht auf rechtzeitige Genesung hoffen

 München/Berlin (DAV). Wenn eine Urlaubsreise aus Krankheitsgründen storniert werden muss, dann sollte dies rechtzeitig geschehen. Die Hoffnung auf rechtzeitige Wiedergenesung ist im Rahmen der Reiserücktrittsversicherung nicht versichert. Dies gilt vor allem dann, wenn eine Grunderkrankung bekannt ist, die immer wieder ausbrechen kann. Im vorliegenden Fall ging es um Epilepsie. Auf eine entsprechende Entscheidung des Amtsgerichts München vom 1. Juli 2010 (AZ: 281 C 8097/10) weist die Deutsche Anwaltauskunft hin.

Im Januar 2007 buchte ein Ehemann für sich und seine Ehefrau eine 10-tägige Reise, die im Mai angetreten werden sollte. Gleichzeitig schloss er eine Reiserücktrittsversicherung ab. Einen Monat nach der Buchung erlitt er einen epileptischen Anfall und war neun Tage stationär in einer Klinik. Dort wurde er als arbeits- und reisefähig entlassen. Am Tag der geplanten Reise erlitt er erneut einen Anfall und stornierte die Reise. Der Reiseveranstalter berechnete daraufhin Stornokosten, und zwar in Höhe von 80 Prozent des Reisepreises. Diese Kosten verlangte der Reisende von seiner Reiserücktrittsversicherung erstattet. Diese zahlte ihm aber nicht den ganzen Betrag, sondern nur die Stornokosten, die angefallen wären, hätte er gleich nach seinem ersten epileptischen Anfall die Reise storniert. Schließlich habe er gewusst, so die Versicherung, dass er an einer Grunderkrankung leide, die immer wieder ausbrechen könne. Das Unterlassen der Stornierung sei daher grob fahrlässig. Dagegen klagte der Versicherte mit der Begründung, es sei schließlich nicht vorhersehbar gewesen, dass und wann erneut ein Anfall ausbrechen würde.

Ohne Erfolg, so das Gericht. Durch den schwerwiegenden epileptischen Anfall und seinen 9 tägigen Krankenhausaufenthalt sei ihm bekannt gewesen, dass er an einer Erkrankung leide, bei der es zu weiteren Anfällen kommen könne, deren Zeitpunkt nicht vorhersehbar sei. Dass der Kläger als arbeits- und reisefähig entlassen wurde, ändere nichts daran, dass die Grunderkrankung fortbestehe. Eine Heilung von dieser Erkrankung sei dem Kläger von den Ärzten gerade nicht bestätigt worden. Er hätte daher bereits zu dem Zeitpunkt stornieren müssen, als er den ersten Anfall hatte. Nach den Versicherungsbedingungen habe er nämlich die Verpflichtung, die Stornokosten, die alle Versicherten gemeinsam tragen müssen, möglichst gering zu halten. Er hätte nur dann nicht kündigen müssen, wenn mit einer sicher zu erwartenden Genesung zu rechnen gewesen wäre. Dies habe aber eben nicht vorgelegen. Er habe gewusst, dass die Grunderkrankung gerade nicht geheilt war, auch wenn er akut keinen Anfall hatte. Er wusste, dass die Durchführung der Reise möglich sein, aber auch scheitern könnte. Diese Unsicherheit habe nicht die Versicherung, sondern er selbst zu tragen. Soweit der Kläger meine, er könne dann keine Reisen mehr unternehmen, da immer die Möglichkeit eines neuen Anfalls bestehe, müsse er bedenken, dass er durchaus reisen könne, das Risiko eines krankheitsbedingten Ausfalls aber selbst zu tragen habe.

Die Deutsche Anwaltauskunft weist darauf hin, dass es sich bei einer Krankheit, die die Reiserücktrittsversicherung umfasst, um eine unerwartete schwere Krankheit handeln muss. Der Reisende muss auch zum frühestmöglichen Zeitpunkt stornieren. Es lohnt sich auch, die Versicherungsbedingungen genau anzuschauen. Manche Versicherungen bieten Tarife an, die auch das Risiko versichern, dass eine bereits bekannte Krankheit ausbricht. Hier muss man dann meist einen höheren Versicherungsbeitrag zahlen.

Informationen: www.anwaltauskunft.de

16Juni/11

Porsche erwartet 2011 ein 20prozentiges Wachstum in Europa


Vorstand Maier: Unternehmensstrategie trägt den schlichten Namen „Strategie 2018“

Stuttgart – Einen Tag vor der Hauptversammlung am morgigen Freitag hat der Sportwagenbauer Porsche seine Erwartungen für ein kräftiges Absatzwachstum in diesem Jahr geäußert. Bernhard Maier, Vertriebs- und Marketingvorstand, sagte in einem Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe mit Blick auf 2011: „In Europa ist ein Wachstum von 20 Prozent durchaus vorstellbar. Diese Absatzsteigerung ist das Ergebnis unserer erfolgreich gestarteten Produkt- und Professionalisierungsoffensive.“

Vergangenes Jahr hatte Porsche laut Maier „insgesamt rund 37.000 Porsche in Europa verkauft“. Die Zahl der Auftragseingänge lag laut Maier gar bei 44.000 Einheiten. Deutschland war als Heimatmarkt mit 13.211 Kundenauslieferungen in 2010 der größte europäische Porsche-Markt gewesen, gefolgt von Großbritannien mit 6.796 Kundenauslieferungen und Italien mit 3.946 Auslieferungen.

Maier nannte im Gespräch mit Automotive News Europe erstmals den schlichten Namen der neuen Unternehmensstrategie: der „Strategie 2018“. Zum Vergleich: Schwestermarke Volkswagen nennt seine Strategie „Mach 18“, Audi spricht von der „Road15“. Maier unterstrich das Ziel, den Absatz des Sportwagenbauers auf 200.000 Einheiten zu verdoppeln: „Vergangenes Jahr haben wir rund 97.000 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Dieses Jahr wollen wir die Marke von 100.000 Einheiten durchbrechen. Wir sind fest entschlossen, unsere Strategie 2018 konsequent umzusetzen. Damit können wir am weltweit prognostizierten Marktwachstum partizipieren und unseren Absatz langfristig verdoppeln.“

Ein wesentlicher Erfolgsbaustein für künftige Erfolge soll eine neue Markenstrategie sein, die Porsche noch diesen Sommer präsentieren will. Maier: „Die Markenstrategie ist der rote Faden für unsere Unternehmensstrategie und setzt damit die Leitplanken für alle Teilstrategien. Unser Unternehmensziel von wertschöpfendem Wachstum ist nur möglich, wenn wir die Marke schützen und stärken. In den letzten Monaten haben wir uns intensiv mit aktuellen Megatrends und zukünftigen Herausforderungen für die Branche und Chancen für Porsche beschäftigt. Dabei ist klar: Unsere Markenwerte und unser Markenkern leben von ihrer Authentizität. Das Ziel war eine evolutionäre Weiterentwicklung, da wir unsere Markenidentität als ingenieursgetriebenes Unternehmen schon seit 63 Jahren pflegen.“

Maier erteilt dabei einem Claim, wie etwa „Vorsprung durch Technik“ bei der Schwestermarke Audi, eine klare Absage: „Starke Marken wie Porsche brauchen keinen Claim. Porsche ist eine weltweit einheitlich wahrgenommene Marke mit einem klaren Profil. Die Stärke unserer Marke resultiert aus der Kombination scheinbar unvereinbarer Gegensätze. Dazu zählen zum Beispiel Tradition und Innovation oder Alltags- und Rennsporttauglichkeit. In unserem Markenkern steht das Leitbild „Intelligent Performance“.“

Das komplette Interview wird in der kommenden Ausgabe von Automotive News Europe (EVT 22.06.2011) veröffentlicht.

Porsche expects 20% sales growth in Europe this year

STUTTGART – Porsche expects a big increase in its new-car sales in Europe this year, Bernhard Maier, sales and marketing head, said. “In Europe, a 20 percent growth rate is absolutely conceivable,” Maier told Automotive News Europe in an interview. Maier said new products and improvements in its dealer network will help drive increased sales. This year, Porsche is introducing a new generation 911 and diesel and gasoline-electric versions of its Panamera sedan.

Maier’s comments came ahead of the annual shareholders meeting Friday of Porsche Automobil Holding, the holding company for the sport car maker Porsche AG.
Last year, Porsche AG sold about 37,000 cars in Europe and had order intakes for 44,000. Germany was Porsche’s largest European market with 13,211 deliveries to customers. The U.K. was No. 2 with 6,796 deliveries and Italy was in third place with 3,946 deliveries.
Porsche’s 2010 global sales were 97,000 and Maier said the carmaker aims to break through 100,000-unit barrier this year on the back of a forecast for worldwide growth in luxury car sales.
Long term, the brand aims to double annual sales to 200,000.

New brand strategy

Maier disclosed for the first time that the brand’s name for its long-term growth plan is Strategy 2018. Other brands within the Volkswagen group have similar names for their strategies. VW brand’s is Mach18 while Audi calls its plan Road15.
Porsche will announce a new brand strategy this summer, Maier said.
“Our brand strategy is the central theme of our company strategy, and it therefore sets the guidelines for all our sub-strategies,” he said. “Our company goal of value-creating growth is only possible if we protect and strengthen the brand.”
The new brand strategy will be an “evolutionary advancement” of the company’s already well-core values as an engineer-driven company cultivated for the past 63 years, Maier said.
Porsche will not create a brand slogan, in contrast to sister brand Audi, which uses the marketing claim Vorsprung durch Technik (advancement through technology).
“Brands as strong as Porsche do not need a claim. The Porsche brand is perceived uniformly worldwide. The strength of our brand results from a combination of apparently irreconcilable contradictions. They include tradition and innovation, suitability for daily use and for racing. The general principle of ‚intelligent performance‘ resides at the core of our brand.”

Read the complete interview in the print edition of Automotive News Europe, to be published June 22.

13Juni/11

Daimler-Chef Zetsche: Entscheidung zu Maybach noch im Juni

 Stuttgart — Die Entscheidung der Daimler AG zur Zukunft der Luxusmarke Maybach soll nach einem Bericht der Fachzeitschrift Automotive News Europe noch im Juni fallen. Demnach stehen mit der Schließung oder einer Kooperation mit dem britischen Hersteller Aston Martin zwei Optionen zur Wahl. Daimler-Chef Dieter Zetsche sprach auf Nachfrage von Automotive News Europe von „einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine positive Entscheidung“ für eine zweite Generation des Maybach, wenn ein Partner eingebunden wird. Zetsche bestätigte Gespräche mit Aston Martin.
Der Daimlerchef sagte, eine Milliarde Dollar für die Entwicklung des Maybach wären „kein gutes Investment für ein Auto mit geringem Absatzvolumen“ gewesen. Maybach verkaufte nach Untersuchungen von IHS Automotive im vergangenen Jahr insgesamt 157 Autos. Ursprüngliche Prognosen waren von 1.500 verkauften Einheiten ausgegangen.
Die Gespäche mit Aston Martin drehten sich hauptsächlich um die Entwicklung und Produktion einer zweiten Generation des Maybach durch die britische Luxusmarke. Unter Berufung auf Firmenquellen berichtet Automotive News Europe, die Vereinbarung mit Aston Martin solle auch die Lieferung von V-8 Motoren an Aston Martin für andere Fahrzeuge beinhalten. Zudem wolle der britische Hersteller nach Informationen der Zeitschrift aus Konzernkreisen auch V-12 Motoren sowie Automatikgetriebe von Mercedes-Benz kaufen.

Daimler likely to retain Maybach brand if right partner is found
CEO Zetsche confirms talks with Aston Martin

STUTTGART — Daimler AG is likely to keep its slow-selling ultraluxury Maybach brand if a partner is found. The company will make a decision by June 30, CEO Dieter Zetsche said. Zetsche confirmed that Daimler has been in discussions with Aston Martin for the development and production of a second-generation Maybach.
“There is a higher likelihood to come to a positive decision” for a second-generation Maybach sedan if a partner is involved, Zetsche told Automotive News Europe on the sidelines of the launch of the new M class SUV in Stuttgart last week.
Maybach’s future has been under a cloud as sales of the brand’s only model, a super-luxury sedan, have slumped. Maybach produced 157 cars last year, according to IHS Automotive. Daimler’s Mercedes-Benz had expected to sell 1,500 Maybachs annually.

13Juni/11

Fiat will 2011 in Deutschland 130.000 Autos verkaufen

 Frankfurt/M. – Trotz verhaltener Nachfrage in den ersten Monaten des Jahres sieht sich Fiat Deutschland nach eigenen Angaben auf einem guten Weg. „In den ersten vier Monaten haben wir mit allen unseren Marken gut 37.000 Fahrzeuge verkauft. Wir liegen also mit unserem zu Jahresbeginn genannten Ziel von insgesamt 130.000 Verkäufen für 2011 im Plan“, sagte Firmenchef Manfred Kantner im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.
In den ersten vier Monaten hatte Fiat Deutschland nur knapp zwei Prozent mehr Pkw verkauft, während der Markt um fast elf Prozent zulegte.

Kantner räumte ein: „Man muss aber auch zugeben, dass wir mit neuen Produkten etwas in Verzug sind.“ Allerdings werde sich im Herbst die Situation mit dem Fiat Freemont und zum Jahreswechsel mit dem neuen Fiat Panda ändern.
„Nach dem Ausnahmejahr 2009 mit der Abwrackprämie verzeichnete der Handel 2010 trotz der Absatzrückgänge immer noch eine Umsatzrendite von über einem Prozent“, meinte Kantner und bewertete das Ergebnis angesichts der Rahmenbedingungen als „nicht schlecht“. Er fügt hinzu: „Für dieses Jahr bin ich optimistisch, dass sich die Rendite weiter verbessert.“

13Juni/11

BMW verschiebt Entscheidung über Serienproduktion des Mini Rocketman

 München – Nach Informationen der Automobilwoche verzögert sich die Entscheidung des BMW-Vorstandes über die Produktion des Smart-Herausforderers Mini Rocketman. Der Autohersteller steht demnach vor einem betriebswirtschaftlichen Problem: Als Serienfahrzeug müsste der Rocketman deutlich preiswerter angeboten werden als das bislang kleinste Modell Mini one. In der Produktion wäre die verkürzte Version aber kaum günstiger, schreibt die Branchen- und Wirtschaftszeitung unter Berufung auf das Management weiter. „Aus dem Rocketman einen profitablen Business-Case zu machen, wird nicht einfach“, zitiert das Blatt eine hochrangige Quelle. Hinzu komme, „dass wir zurzeit im Werk Oxford gar keine Kapazitäten frei haben“.

Der Hersteller hatte im März auf dem Genfer Autosalon den Rocketman präsentiert, der kaum länger ist als der Ur-Mini von 1959. Der „Mini-Mini“ misst 3,41 Meter und ist damit 30 Zentimeter kürzer als das aktuelle Modell.

BMW investiert derzeit weitere 500 Millionen Pfund in sein britisches Produktionsnetzwerk, um die Standorte auf die kommende Mini-Generation vorzubereiten. Neben Oxford zählen dazu das Presswerk Swindon und die Motorenfabrik Hams Hall. Seit dem Start der Mini-Produktion im Jahr 2000 hat BMW dort insgesamt 1,5 Milliarden Pfund investiert.