19Juni/11

Daimler verschiebt Entscheidung über Maybach

 Neben Kooperation mit Aston Martin oder Schließung gibt es nun eine dritte Option: die Weiterführung als Mercedes-Submarke analog zu AMG

Stuttgart – Die Entscheidung über die Zukunft der Luxusmarke Maybach verschiebt sich nach Informationen der Automotive News Europe um etwa einen Monat. Die Fachzeitschrift zitiert eine mit dem Vorgang vertraute Person mit den Worten: „Ich gehe davon aus, dass die Entscheidung noch vor der Sommerpause (Anfang August) erfolgt“. Zugleich sagte ein Daimler-Aufsichtsratsmitglied der Automotive News Europe: „Maybach spielt nur eine kleine Rolle für das Daimler-Geschäft, da sind andere Themen viel wichtiger. Aber ich erwarte einen Bericht auf der nächsten Aufsichtsratssitzung.“ Die Daimler-Aufsichtsratssitzung findet am 27. Juli statt. Ursprünglich wollte Daimler-Chef Dieter Zetsche eine Entscheidung bis Ende Juni herbei führen.

Neben der Schließung oder einer Kooperation mit dem britischen Hersteller Aston Martin wird nun als dritte Option der Verbleib der Luxusmarke im Konzern diskutiert. Damit könnte Maybach als edle Submarke für die Top-Modelle von S-Klasse, GL-Klasse und CL-Klasse positioniert werden – analog zu AMG für die sportlichsten Modelle der Marke Mercedes Benz.

Unabhängig davon arbeitet Aston Martin gerade angeblich nicht nur an einer Studie für ein Nachfolgermodell, wie es Daimler-Chef Dieter Zetsche vor zwei Wochen gegenüber Automotive News Europe bestätigte, sondern an einer ganzen Maybach-Familie von vier Modellen, die weitgehend auf der Architektur der nächsten S-Klasse-Generation basieren.

Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte auf Nachfrage von Automotive News Europe Gespräche mit Aston Martin bestätigt und gesagt, eine Milliarde Dollar für die Entwicklung des Maybach wären „kein gutes Investment für ein Auto mit geringem Absatzvolumen“ gewesen. Maybach verkaufte nach Untersuchungen von IHS Automotive im vergangenen Jahr insgesamt 157 Autos. Ursprüngliche Prognosen waren von 1.500 verkauften Einheiten ausgegangen.

Maybach may roll forward as M-B subbrand

FRANKFURT — Daimler AG has delayed a decision on the future of Maybach by about a month and now is considering turning the luxury nameplate into a subbrand of Mercedes-Benz. According to three company sources Automotive News Europe reports, Daimler is still considering a partnership with British carmaker Aston Martin in which Aston Martin would produce the second-generation Maybach. Aston Martin has created four concepts for Daimler based on the next-generation S-class architecture.

A third option is to kill the Maybach brand, the sources said.

Daimler CEO Dieter Zetsche confirmed this month that Daimler has been in discussions with Aston Martin. No other potential partner has emerged.

Daimler originally said it would decide the fate of Maybach by July 1. That decision has been delayed until late July, when the Daimler supervisory board is next scheduled to meet.

Folding Maybach into Mercedes is now under consideration. Under that scenario, Maybach would be a subbrand, like AMG, and the Maybach name would be used for Mercedes’ top-of-the-line versions of its S-, GL- and CL-class vehicles with only minor design changes.

Spokeswomen for Daimler and Aston Martin declined to comment on the future of Maybach.

19Juni/11

Mercedes denkt über eigenen App-Store nach

 Stuttgarter Konzern baut Design-Team aus

Stuttgart – Mercedes kämpft bei der Entwicklung mobiler Internetlösungen für Autos um die Marktführerschaft und prüft dazu derzeit auch die Einrichtung eines eigenen App-Stores. „Wir können uns vorstellen, selbst einen „Mercedes App Store“ zu entwickeln – mit Apps, die das Leben von Mercedes-Fahrern noch angenehmer machen“, sagte Mercedes-Designchef Gorden Wagener im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Die Apps könnten vor allem Service bieten und die Kundenbindung erhöhen. Wagener wollte allerdings noch keinen konkreten Starttermin nennen: „Ohne Daten-Infrastruktur, die größere Übertragungsgeschwindigkeiten ins Auto erlaubt, macht das keinen Spaß und keinen Sinn“.

Daimler will zugleich sein weltweites Design-Team weiter ausbauen. „Wir brauchen sicher noch einige Leute im Bereich Grafikentwicklung und auch Umsetzungsqualität“, betonte Wagener. Zudem sollen rund zwei Dutzend Jobs in China geschaffen werden. „Im September werden wir unser Studio in China, das bislang nur ein Büro war, offiziell eröffnen. Wir sitzen bislang nur in einem Office-Tower und suchen noch ein Fullsize-Studio, das so groß sein soll wie unser US-Studio – sprich insgesamt 30 Leute beherbergen wird.“ In Tokio, wo rund 20 Designer für Mercedes arbeiten, sollen die Jobs erhalten werden: „Gerade in diesem Markt spielt das Thema Interior und Grafikdesign eine große Rolle“.

Insgesamt beschäftigt das Unternehmen weltweit rund 590 Menschen in der Design-Abteilung. Davon arbeiten mit 430 Angestellten die meisten in Sindelfingen nahe Stuttgart. „Damit haben wir auch im Wettbewerbsvergleich die meisten Mitarbeiter im Design, was auch unseren Führungsanspruch untermauert“, meinte Wagener. Zum Vergleich: Die BMW Group beschäftigt aktuell rund 450 Mitarbeiter im Design, Audi kommt auf 200 Design-Mitarbeiter für die Marke und rund 30 weitere für die Schwestermarke Lamborghini und den Bereich Accessoires.

Mercedes to add designers; plans an app store

Mercedes-Benz wants to strengthen its global design team by adding people to fill specialized roles and hiring new stylists in China. „We still certainly need a few people in the area of graphics development and implementation quality,“ Mercedes chief designer Gorden Wagener told Automotive News Europe without revealing how many specialists he wants to hire.

He did say that Mercedes wants to create more than two dozen jobs in China.

„We are looking for a full-sized studio that ought to be as large as our U.S. studio, meaning it would house 30 people. In Tokyo, we will keep our 20 people and perhaps give them other work. Interior and graphics design especially plays a major role there.“

About 590 people work in the Mercedes design department. Of that total, about 430 are based in Sindelfingen, near Stuttgart, while more than 100 designers are located in the company’s four other car styling studios around the world, Wagener said. Those studios are in Carlsbad, California; Lake Como, Italy; Yokohama, Japan; and Beijing, China, which currently is nothing more than a small office. Globally, the Mercedes truck group also has 60 people working on design. „Compared with the competition, we have the most employees in design,“ Wagener said.

Rival Audi says it has about 200 people on its design team while another 30 stylists work for sister brand Lamborghini or on auto accessories. BMW’s design team has 450 people, which includes stylists responsible for the BMW, Mini and Rolls-Royce brands as well as its California-based DesignworksUSA unit.

Daimler also wants to be on the forefront of offering Internet applications for the automobile. Said Wagener: „We have our own telematics research and graphics pre-development operation in Palo Alto (California). In addition, we can imagine developing a so-called ‚Mercedes App Store,‘ with apps that make the life of the Mercedes driver even more comfortable.“

He said that there would be service apps that bring customers closer together with the company. However, the design chief declined to say when the apps would be launched. „It will take a while before we bring this into cars across the board. The big issue here is the infrastructure. Without a data infrastructure that permits fairly high transmission speeds into the car, it’s no fun and it doesn’t make sense.“

19Juni/11

Hyundai will in Europa 40 Prozent Wachstum bis 2013

 Produktoffensive mit elf neuen Fahrzeugen bis Ende 2012 – Ausbau des Werks in Tschechien auf 100.000 Einheiten und 1.000 Beschäftigte

Hyundai will seine Verkäufe in Europa bis 2013 auf eine halbe Million Einheiten jährlich steigern und damit rund 40 Prozent mehr Fahrzeuge als in diesem Jahr absetzen. „Wir wollen nach 2,6 Prozent im vergangenen Jahr einen Marktanteil von drei Prozent in diesem Jahr erreichen“, sagte Hyundai Europe COO Allan Rushforth im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Nach seinen Worten hatte der koreanische Hersteller 2009 einen Anteil von 2,4 Prozent nach 1,8 Prozent in 2008. „Mittelfristig erwarten wir einen Absatz einer halben Million Autos im Jahr 2013 und darüber hinaus eine Steigerung auf einen Marktanteil von fünf Prozent im Jahr 2015. Unser Ziel ist es, einer der fünf führenden Hersteller in Europa zu werden“, fügte Rushforth hinzu, ohne dafür einen konkreten Zeitplan zu nennen. Im vergangenen Jahr belegte Hyundai als Marke – ohne Einbeziehung von Verkäufen der Schwestermarke Kia – den Platz 14 im Europa-Ranking.

Der koreanische Konzern plant derzeit nach Rushforths Worten eine breite Produktoffensive: „Wir werden elf neue Fahrzeuge und Ableger bis Ende nächsten Jahres auf den Markt bringen.“ Dazu gehöre der ix35 medium SUV, für den bereits 100.000 Bestellungen vorlägen. Ursprünglich waren insgesamt nur 30.000 Einheiten geplant.

Das Werk im tschechischen Nosovice hatte im vergangenen Jahr eine Auslastung von 90 Prozent. Jetzt soll die dritte Schicht in dem Werk eingeführt werden: „Das wird uns eine Steigerung von 200.000 auf nahezu 300.000 jährliche Einheiten erlauben. Dadurch entstehen weitere 1.000 Arbeitsplätze“, betonte Rushforth.

Marken wie Skoda oder Chevrolet seien nach Darstellung des Managers nicht die wesentlichen Wettbewerber: „Opel ist beispielsweise eine große Herausforderung für uns.“ Für eine Marke aus Asien, die auf den europäischen Markt komme, bedeute Toyota die Benchmark, gab sich Rushforth selbstsicher.

Hyundai wants to boost European new-car sales 40% by 2013

– Korean brand in the middle of 11-car product offensive
– Czech plant’s output to rise by 100,000 units this year
– Toyota, Opel are main rivals; top 5 in Europe is long-term goal

Hyundai Motor Europe has ambitious growth goals in Europe. The Korean automaker wants to boost its European new-car sales to 500,000 by 2013, up nearly 40 percent from 358,284 in 2010, Hyundai Europe Chief Operating Officer Allan Rushforth told Automotive News Europe in an interview. Rushforth added: “We plan to achieve a 3 percent market share this year up from 2.6 percent last year, 2.4 percent in 2009 and 1.8 percent in 2008. For the overall market, we expect European sales to decline about 2.7 percent to 13.4 million units. That means selling just above 400,000 units. Our medium-term forecast it to sell half a million cars by 2013 and, beyond that, to achieve a 5 percent market share within 5 years – by 2015.”

The COO went on to say: “The ultimate goal is to be one of the top five automakers in Europe.”

He declined to reveal when Hyundai wants to join the top five. Hyundai brand was No. 14 last year in European new-car sales. When asked for more details on the goal Rushforth said: “It is our long-term objective. We clearly cannot be in the top five automakers overnight in a mature and tough market like Europe.”

Hyundai has big plans boost its lineup. “We are in the middle of a product offensive that will see 11 new products and derivatives from December 2010 until the end of next year,” Rushforth said. “We are extremely pleased with recently launched models such as the ix35 medium SUV. We received 100,000 orders for a vehicle for which we planned 30,000 units.”
Rushforth does not see value brands such as Skoda and Chevrolet as Hyundai’s main rivals. “Opel, for example, is a big conquest target for us at the moment. Typically, for an Asian brand coming to Europe, Toyota remains a benchmark.”

The COO said the carmaker’s plant in Nosovice, Czech Republic, will continue to contribute to the company’s grow plans. “Last year Nosovice had a 90 percent utilization rate. We do not have any expansion plan that goes beyond adding a third shift to Nosovice, which will permit us to expand production from 200,000 units to roughly 300,000 by year end and create another 1,000 jobs.”

17Juni/11

O-Ton-Paket: Auch die Polizei nutzt Facebook

 Soziale Netzwerke sind für viele eine feine Sache, weil sie immer mit ihren Freunden in Kontakt sind. Ob dazu auch die Polizei gehört, muss jeder für sich selbst entscheiden. Fest steht: Auch die Polizei nutzt auf der Suche nach Verkehrssündern Facebook und Co.
Wenn beispielsweise Raser leugnen, dass es sich bei der Person auf dem Blitzerfoto um sie selbst handelt, kann für die Fahnder der Blick auf den Computermonitor schnell Klarheit bringen. Dr. Frank Häcker von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht im Deutschen Anwaltverein hatte kürzlich solch einen Fall.

Mehr Informationen dazu in unserem O-Ton-Paket.

O-Ton-Paket zum Download

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(Anhören: linke Maustaste, Download: rechte Maustaste, “Ziel speichern unter” )

Bitte senden Sie uns eine E-Mail auf die Adresse “service (at) vorabs.de”, wenn Sie das Audiomaterial verwendet haben.

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17Juni/11

O-Ton + Magazin: Fahrraddiebstahl auf YouTube – mildere Strafe

 Wer ein Fahrrad stiehlt, muss mit seiner Bestrafung rechnen. Eine mildere Strafe kann sich derjenige erhoffen, dessen Tat auf YouTube angeprangert wurde. Bettina Bachmann, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins:

O-Ton: Ein Mann wurde beim Diebstahl eines Fahrrads auf frischer Tat ertappt, da ihn eine Überwachungskamera eines nahegelegenen Computerladens die ganze Zeit filmte und auch alle Details aufzeichnete, wie er ein Fahrrad gestohlen hat. Und der Inhaber des Computerladens hat das Video auf YouTube eingestellt, so dass breite Bevölkerungskreise die Tat verfolgen konnten. – Länge 20 sec.

Der Film wurde ein Renner im Netz, der Mann stellte sich schließlich – und bekam eine Geldstrafe von 1.800 Euro. Begründung: Das Video und Medienberichte darüber können als strafmildernd angesehen werden.
Mehr dazu unter verkehrsrecht.de.

Magazin: Fahrraddiebstahl auf YouTube – mildere Strafe

Wer ein Fahrrad stiehlt, muss mit seiner Bestrafung rechnen. Eine mildere Strafe kann sich derjenige erhoffen, dessen Tat auf YouTube angeprangert wurde. Über eine entsprechende Entscheidung des Amtsgerichts Erfurt informieren die Verkehrsrechtsanwälte des Deutschen Anwaltvereins.

Beitrag.

Es war ein ganz skurriler Fall, den die Richter da entscheiden mussten. Bettina Bachmann, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins:

O-Ton: Ein Mann wurde beim Diebstahl eines Fahrrads auf frischer Tat ertappt, da ihn eine Überwachungskamera eines nahegelegenen Computerladens die ganze Zeit filmte und auch alle Details aufzeichnete, wie er ein Fahrrad gestohlen hat. Und der Inhaber des Computerladens hat das Video auf YouTube eingestellt, so dass breite Bevölkerungskreise die Tat verfolgen konnten. – Länge 20 sec.

Der Film wurde ein Renner im Netz, 1.000-fach angeklickt. Verschiedene Medien berichteten auch darüber.

O-Ton: Sogar die eigene Tochter des Mannes hat ihren Vater auf Youtube erkannt und ihn mit seiner Tat konfrontiert. Der Dieb fühlte sich daraufhin so unwohl in seiner Haut, dass er sich der Polizei gestellt hat, um der Ermittlung dann auch zuvor zu kommen. – Länge 16 sec.

Der Fall landete dann schnell vor dem Amtsgericht – allerdings bei der Strafe drückten die Richter ein Auge zu. Eine Geldstrafe von 1.800 Euro – denn bei der Bemessung der Strafe berücksichtigte das Gericht auch die Prangerwirkung des Videos und die darauf basierenden Medienberichte als strafmildernd. Bettina Bachmann:

O-Ton: Man meinte, der Mann habe ja einiges schon erdulden und erleiden müssen, dadurch, dass das Video ja auf Youtube eingestellt worden sei. – Länge 6 sec.

Übrigens: Die Überwachungskamera musste schließlich anders eingestellt werden, sie zeigte zu viel vom Straßengeschehen. Dies sei aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht erlaubt.
Mehr dazu unter verkehrsrecht.de.

Absage

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Dabei entspricht (at) dem gewohnten Zeichen @, wir müssen aus Spam-Schutzgründen so schreiben.