05Feb./12

AMG steigt in dieser Saison in Formel 1 ein

 Stuttgart – Mercedes verzahnt seine Performance-Marke AMG stärker mit der Formel 1. „Ab der Saison 2012 startet das Silberpfeil-Werksteam unter dem Namen ‚Mercedes AMG Petronas Formel 1-Team‘“, sagte AMG-Chef Ola Källenius im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Die Formel 1 ist in den letzten Jahren vor allem in den Emerging Markets stark gewachsen. Durch das Branding in der Formel 1 haben wir die große Chance, die Bekanntheit unserer Marke in diesen Zukunftsmärkten aufzubauen und zu steigern.“ Die Nachfrage nach den Performance-Modellen von Mercedes kam bisher aus den USA, Deutschland und Japan. Nun entwickeln sich Schwellenländer wie China, Russland, Brasilien sowie Korea und Südafrika zu interessanten Märkten: „Wir haben dadurch und aufgrund der Mercedes-Modelloffensive bis 2015 überproportionale Wachstumschancen“, betonte Källenius.

Im vergangenen Jahr habe AMG den Absatz in der Größenordnung von Mercedes gesteigert – das wäre ein Plus von acht Prozent. Genaue Verkaufszahlen gibt die Daimler-Tochter nicht heraus. Einer Schätzung des Prognose- und Beratungsinstituts IHS Automotive zufolge hat AMG im vergangenen Jahr 21.400 eigene Motoren produziert. Bis 2013 dürfte die Fertigung auf 28.300 Einheiten steigen. Mercedes will bis 2015 zehn neue Fahrzeuge bringen, denen aber nicht zwangsläufig AMG-Versionen folgen.

Auch den Einstieg ins Kompaktsegment hält sich Källenius offen: „Das ist eine interessante Wachstumsoption, weil wir dann auch preislich ein völlig neues Segment für AMG öffnen würden.“ Heute beginnt die Preisliste bei 70.000 Euro. Auch im Handel geht AMG neue Wege: In wenigen Wochen eröffnet in Peking der weltweit erste Händler, der nur AMG-Modelle anbietet. „Das könnte der Präzedenzfall für weitere reine AMG-Shops sein“, so Källenius. Bis 2015 soll die Zahl der AMG-Performance-Center von heute knapp 200 auf bis zu 300 wachsen.

05Feb./12

VW-Entwicklungschef will Kraftstoffverbrauch massiv senken

 Wolfsburg – Neben intensiven Bemühungen um alternative Automobilantriebe setzt VW auch in Zukunft auf sparsame Verbrennungsmaschinen und will ihren Verbrauch nochmals deutlich reduzieren. „Zukünftige Diesel- als auch Ottomotoren bieten unter Einhaltung schärfster Abgasgrenzwerte in Kombination mit intelligenten Fahrzeug- und Triebstrangkonzepten signifikante Kraftstoffeinsparpotenziale im zweistelligen Prozentbereich“, sagte Volkswagen-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Wesentliche Technologien sind dabei effiziente Brennverfahren, Downsizing, Verlustwärmenutzung, Thermomanagement, Hybridisierung“. Der Chefingenieur weiter: „Dazu kommen natürlich noch weitere Reduzierungen von Reibung und die Abschaltung beziehungsweise bedarfsgerechte Steuerung von Nebenaggregaten.“

Gerade bei der Verkleinerung der Hubräume, dem Downsizing, müssten allerdings zugleich hohe Anforderungen in Bezug auf den Komfort erfüllt werden: „In den Volumensegmenten werden Vier-Zylinder-Motoren nach wie vor dominieren. Aber auch Drei-Zylinder-Aggregate werden ein fester Bestandteil der Motorenpalette sein, und dies insbesondere im Rahmen der zunehmenden Hybridisierung“, betonte der VW-Chefingenieur. Mit Blick auf gasbetriebene Autos wie den Volkswagen Passat EcoFuel, den der Topmanager als „umweltfreundlichen und fahraktiven“ Pkw schätzt, räumte Hackenberg ein, dass „sich viele Kunden von der noch teils lückenhaften Tankstellen-Infrastruktur insbesondere an Autobahnen abschrecken“ lassen.

05Feb./12

Mini: BMW-Tochter plant Van und fünftürigen Kombi

 München – Die erfolgreiche BMW-Tochter Mini wird ihre bisherige Produktpalette bis 2020 mit einem fünftürigen Kombi, einem Van und möglicherweise auch einer Stufenhecklimousine erweitern. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche unter Berufung auf hochrangige BMW-Kreise. Offiziell wollte das Unternehmen dies noch nicht bestätigen. Allerdings kündigte Mini-Chef Kay Segler bereits an, das Angebot von derzeit fünf auf insgesamt zehn Modelle ausbauen zu wollen. Mit dem Roadster kommt ab dem 25. Februar das sechste Modell auf dem Markt, Ende des Jahres folgt das dreitürige SUV Paceman.

Noch nicht entschieden ist die Umsetzung einer Stufenhecklimousine, mit der BMW verstärkt im Wachstumsmarkt China Kunden gewinnen möchte. „Die Mini-Limousine wird zurzeit heiß diskutiert“, zitiert die Zeitung einen BMW-Insider. Vom Tisch ist dagegen die Umsetzung der Studie Rocketman. Eine Serienversion des „Mini-Mini“ mit den Maßen des Ur-Zwergs rechnet sich nicht, für die neue Plattform ist er zudem zu klein.

Die Minis der dritten Generation ab 2013 und in den Folgejahren auch die Modelle der nächsten BMW-Einser-Generation sollen auf einer gemeinsamen Plattform gebaut werden. BMW fertigt dann den künftigen Einser erstmals mit Frontantrieb.

Die Marke Mini gewinnt innerhalb der BMW Group zunehmend an Bedeutung. Im vergangenen Jahr steigerte Mini den Absatz um 21,7 Prozent auf 285.060 Einheiten, Ziel für 2012 sind 300.000. Mit der neuen Baukastenstrategie sollen die Kosten deutlich reduziert werden. Produziert wird der Mini weiterhin in Oxford. Eine Fertigung in Leipzig, wo derzeit der Einser vom Band läuft, ist noch offen.
Der BMW-Konzern will internen Planungen zufolge im Jahr 2020 bis zu 2,6 Millionen Fahrzeuge absetzen, etwa ein Drittel davon sollen Autos mit Frontantrieb sein.

29Jan./12

Mercedes-Kunden erhalten „Mädchen für alles“

 Stuttgart – Mercedes will seinen Kunden einen so genannten Concierge-Service anbieten. Per Knopfdruck im Auto oder per App auf dem Smartphone wird der Kontakt mit einem Call Center hergestellt, das Aufträge jeglicher Art annimmt – seien es Reisebuchungen, Einkäufe oder andere Dienstleistungen. In den USA gehört dieser Service bereits seit mehreren Jahren zum Funktionsumfang des Navigations- und Infotainmentsystems mbrace. „Wir wollen das System künftig weltweit auf den Markt bringen“, kündigte Peter Häußermann, der bei Mercedes für die Elektronik- und Telematikentwicklung verantwortlich ist, im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche an. Dabei sieht der Stuttgarter Autohersteller gute Chancen, dass der Concierge-Service einen zusätzlichen Gewinn abwirft.

Mercedes bietet die erste Generation des Telematiksystems mbrace in den USA bereits seit November 2009 flächendeckend in allen Fahrzeugen an. Das Basispaket ist in den ersten sechs Monaten im Kaufpreis enthalten. Dann kostet das Abo 280 Dollar jährlich. Zum Plus-Paket für 20 Dollar monatlich gehört ein so genannter Concierge-Service. Dabei wird man per Knopfdruck mit einem „persönlichen Assistenten“ verbunden, den man mit verschiedensten Dienstleistungen beauftragen kann. Mercedes zufolge nutzen viele Kunden den Service für die Planung und Buchung von Reiserouten und sogar zur Bestellung von Lebensmitteln. „Die Services von mbrace sind seit langem profitabel und wir erwarten, das sich die Rendite weiter verbessert, sagte Marketingmanager Sascha Simon von der US-Vertriebsorganisation MBUSA der Zeitung. Über 70 Prozent der Mercedes-Kunden in den USA erneuern ihr Abo für den Plus-Service, den man je nach Bedarf monatlich aktivieren oder zum Beispiel im Urlaubsfall deaktivieren kann. In den USA führt Mercedes derzeit die neueste Generation mbrace2 erstmals mit direktem Internetzugang ein.

29Jan./12

Bayerischer Zulieferer expandiert nach China und Mexiko

 Der bayerische Autozulieferer Dr. Schneider Gruppe investiert fünf Millionen Euro in jeweils ein neues Produktionswerk in China und in Mexiko. „Bis spätestens Anfang 2014 werden wir jeweils 2,5 Millionen Euro in diese beiden neuen Standorte investieren. Bis dahin werden wir jeweils 100 neue Mitarbeiter einstellen“, sagt Klaus Fricke, Vorsitzender der Geschäftsführung, im Gespräch mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Er fügte hinzu: „Unsere Kunden investieren zunehmend in China und im NAFTA-Raum – und wir folgen ihnen und sind damit eine der ganz wenigen Kunststoff-Automobillieferanten mit einem globalen Produktionsnetzwerk.“ Derzeit werden rund 3.000 Mitarbeiter weltweit beschäftigt, davon 1.200 in Deutschland.

„Mit dem Aufbau des Werkes im mexikanischen Zacatecas beginnen wir im Herbst 2012; im Frühjahr 2013 startet die Serienproduktion. Wir beliefern aus Mexiko unserer deutschen Kunden im Süden der USA mit Frischluftdüsen und -Systemen sowie Anbauteilen“, sagt Fricke. Zur Präsenz des Unternehmens im amerikanischen Markt gehört bereits ein Werk in Howell/USA, dem der neue Standort organisatorisch angegliedert wird.

In China wird die Produktion bereits dieses Frühjahr beginnen. Fricke: „Über unser bestehendes Vertriebs- und Sourcing-Büro hinaus werden wir im März nun in der Region Shenyang in Liaoyang die Produktion von Airvent-Systemen, Dekor- und Anbauteilen, wie dem Make-up-Spiegel für den BMW 3er und 5er, aufnehmen.“

Dr. Schneider ist ein international präsentes, mittelständisches Familienunternehmen mit einem Umsatz von 280 Millionen Euro und einem Gewinn (EBT) von zwölf Millionen Euro im Jahr 2010. Für 2011 werden ein Umsatz von rund 320 Millionen Euro sowie ein deutlich über dem Vorjahreswert liegendes Ergebnis erwartet. Der Spezialist für Automobil-Kunststoffprodukte wie Belüftungssysteme, Innenverkleidungen oder Module für Instrumententafeln und Mittelkonsolen wurde 1927 gegründet und verfügt über drei deutsche Werke (Kronach, Tschirn und Judenbach) sowie bislang fünf ausländische Produktionsstandorte – in Valencia/Spanien, Sao Paulo/Brasilien, Howell/USA, Radomierz/Polen und in Spisska Nova Ves / Slowakei. Das Markenversprechen des deutschen Zulieferers lautet „Excellence in Plastics“.