Stuttgart – Mercedes verzahnt seine Performance-Marke AMG stärker mit der Formel 1. „Ab der Saison 2012 startet das Silberpfeil-Werksteam unter dem Namen ‚Mercedes AMG Petronas Formel 1-Team‘“, sagte AMG-Chef Ola Källenius im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Die Formel 1 ist in den letzten Jahren vor allem in den Emerging Markets stark gewachsen. Durch das Branding in der Formel 1 haben wir die große Chance, die Bekanntheit unserer Marke in diesen Zukunftsmärkten aufzubauen und zu steigern.“ Die Nachfrage nach den Performance-Modellen von Mercedes kam bisher aus den USA, Deutschland und Japan. Nun entwickeln sich Schwellenländer wie China, Russland, Brasilien sowie Korea und Südafrika zu interessanten Märkten: „Wir haben dadurch und aufgrund der Mercedes-Modelloffensive bis 2015 überproportionale Wachstumschancen“, betonte Källenius.
Im vergangenen Jahr habe AMG den Absatz in der Größenordnung von Mercedes gesteigert – das wäre ein Plus von acht Prozent. Genaue Verkaufszahlen gibt die Daimler-Tochter nicht heraus. Einer Schätzung des Prognose- und Beratungsinstituts IHS Automotive zufolge hat AMG im vergangenen Jahr 21.400 eigene Motoren produziert. Bis 2013 dürfte die Fertigung auf 28.300 Einheiten steigen. Mercedes will bis 2015 zehn neue Fahrzeuge bringen, denen aber nicht zwangsläufig AMG-Versionen folgen.
Auch den Einstieg ins Kompaktsegment hält sich Källenius offen: „Das ist eine interessante Wachstumsoption, weil wir dann auch preislich ein völlig neues Segment für AMG öffnen würden.“ Heute beginnt die Preisliste bei 70.000 Euro. Auch im Handel geht AMG neue Wege: In wenigen Wochen eröffnet in Peking der weltweit erste Händler, der nur AMG-Modelle anbietet. „Das könnte der Präzedenzfall für weitere reine AMG-Shops sein“, so Källenius. Bis 2015 soll die Zahl der AMG-Performance-Center von heute knapp 200 auf bis zu 300 wachsen.
Wolfsburg – Neben intensiven Bemühungen um alternative Automobilantriebe setzt VW auch in Zukunft auf sparsame Verbrennungsmaschinen und will ihren Verbrauch nochmals deutlich reduzieren. „Zukünftige Diesel- als auch Ottomotoren bieten unter Einhaltung schärfster Abgasgrenzwerte in Kombination mit intelligenten Fahrzeug- und Triebstrangkonzepten signifikante Kraftstoffeinsparpotenziale im zweistelligen Prozentbereich“, sagte Volkswagen-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Wesentliche Technologien sind dabei effiziente Brennverfahren, Downsizing, Verlustwärmenutzung, Thermomanagement, Hybridisierung“. Der Chefingenieur weiter: „Dazu kommen natürlich noch weitere Reduzierungen von Reibung und die Abschaltung beziehungsweise bedarfsgerechte Steuerung von Nebenaggregaten.“
München – Die erfolgreiche BMW-Tochter Mini wird ihre bisherige Produktpalette bis 2020 mit einem fünftürigen Kombi, einem Van und möglicherweise auch einer Stufenhecklimousine erweitern. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche unter Berufung auf hochrangige BMW-Kreise. Offiziell wollte das Unternehmen dies noch nicht bestätigen. Allerdings kündigte Mini-Chef Kay Segler bereits an, das Angebot von derzeit fünf auf insgesamt zehn Modelle ausbauen zu wollen. Mit dem Roadster kommt ab dem 25. Februar das sechste Modell auf dem Markt, Ende des Jahres folgt das dreitürige SUV Paceman.
Stuttgart – Mercedes will seinen Kunden einen so genannten Concierge-Service anbieten. Per Knopfdruck im Auto oder per App auf dem Smartphone wird der Kontakt mit einem Call Center hergestellt, das Aufträge jeglicher Art annimmt – seien es Reisebuchungen, Einkäufe oder andere Dienstleistungen. In den USA gehört dieser Service bereits seit mehreren Jahren zum Funktionsumfang des Navigations- und Infotainmentsystems mbrace. „Wir wollen das System künftig weltweit auf den Markt bringen“, kündigte Peter Häußermann, der bei Mercedes für die Elektronik- und Telematikentwicklung verantwortlich ist, im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche an. Dabei sieht der Stuttgarter Autohersteller gute Chancen, dass der Concierge-Service einen zusätzlichen Gewinn abwirft.
Der bayerische Autozulieferer Dr. Schneider Gruppe investiert fünf Millionen Euro in jeweils ein neues Produktionswerk in China und in Mexiko. „Bis spätestens Anfang 2014 werden wir jeweils 2,5 Millionen Euro in diese beiden neuen Standorte investieren. Bis dahin werden wir jeweils 100 neue Mitarbeiter einstellen“, sagt Klaus Fricke, Vorsitzender der Geschäftsführung, im Gespräch mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Er fügte hinzu: „Unsere Kunden investieren zunehmend in China und im NAFTA-Raum – und wir folgen ihnen und sind damit eine der ganz wenigen Kunststoff-Automobillieferanten mit einem globalen Produktionsnetzwerk.“ Derzeit werden rund 3.000 Mitarbeiter weltweit beschäftigt, davon 1.200 in Deutschland.