18Apr./12

Mercedes-Bank will Einlagen erhöhen

 Die Mercedes-Benz Bank will von der Daimler-Modelloffensive profitieren und muss dazu die bisherigen Einlagen in Höhe von elf Milliarden Euro deutlich ausbauen. „Wir werden zusätzliche Liquidität zur Refinanzierung unseres wachsenden Geschäfts brauchen“, sagte Franz Reiner, Vorstandschef der Mercedes-Bank, im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Mit Blick auf die kommenden neuen Modelle wie die A-Klasse fügte er hinzu: „Hier soll der Absatz bis 2015 auf mindestens 1,6 Millionen Autos weltweit steigen – von heute rund 1,2 Millionen“. Die Mercedes-Bank ist heute zum größten Teil über Spareinlagen auf Tagesgeld- und Festzinskonten sowie über Fonds finanziert. Auch künftig setzt Reiner auf den guten Ruf seines Instituts im Wettbewerb um neue Einlagen: „Die Bank genießt als Marke einen hohen Stellenwert bei den Kunden. Sie wissen, dass ihre Ersparnisse sicher sind.“

Derzeit habe die Bank in Deutschland einen Vertragsbestand von 17 Milliarden Euro, im europäischen Finanzierungsgeschäft belaufe er sich auf über 31 Milliarden Euro. „Ich kann mir vorstellen, dass wir hier mittelfristig auf 40 Milliarden Euro zulegen“, so Reiner mit Blick auf den künftigen Refinanzierungsbedarf.

Obwohl die Daimler-Finanzdienstleistungsparte für dieses Jahr einen leicht rückläufigen Gewinn in Aussicht gestellt hat, ist der Manager zuversichtlich: „Wir bei der Mercedes-Benz-Bank als deutsches Tochterunternehmen werden uns anstrengen, dass wir unser Rekordergebnis aus 2011 im laufenden Jahr übertreffen.“ Die Bank ist der größte Gewinnbringer bei den Financial Services. In der Sparte ist das weltweite Fahrzeug- und Händlerfinanzierungsgeschäft gebündelt. Sie hat 2011 einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 1,3 Milliarden Euro ausgewiesen. Der Gewinn der Bank wird nicht publiziert.

18Apr./12

Opel-Händler beklagen Ungleichbehandlung bei E-Autos

 Die deutschen Opel-Händler werfen der Konzernführung nach Informationen der Automobilwoche eine Ungleichbehandlung bei der Subventionierung der Elektroautos von Opel und Chevrolet vor. Während beim Chevrolet Volt-Vorführwagen mit einem Listenpreis von 42.950 Euro eine Unterstützung von 7.500 Euro gezahlt werde, gebe es für das 950 Euro teurere Schwestermodell Opel Ampera nur die normale Marge. „Für uns ist das Thema Volt-Ampera sehr unglücklich gelöst“, kritisierte Händlersprecher Thomas Bieling in der Branchen- und Wirtschaftszeitung. „Zwei fast identische Fahrzeuge werden gleichzeitig mit völlig unterschiedlichen Strategien im Markt eingeführt – das kann nicht gut sein.“

Eine Verkaufsförderung für einen Vorführwagen des Ampera sei vor allem deshalb angemessen, weil Elektroautos wegen der alternden Batterie einen höheren Wertverlust hätten, betonte Bieling: „Wir wollen mit dem Ampera ja nicht das große Geld verdienen. Alles, was wir fordern, ist, dass am Ende nicht ein riesiger Verlust übrig bleibt.“

Der Absatz des E-Autos Ampera hatte Opel angenehm überrascht, schon kurz nach dem Auslieferungsstart im Februar lagen knapp 7.000 Bestellungen vor. Das Ziel von 10.000 verkauften Einheiten 2012 scheint somit leicht erreichbar. Dagegen lief der Chevrolet so schleppend an, dass im US-Werk eine Zwangspause eingelegt wurde. Dort wird auch der Ampera gebaut.

18Apr./12

O-Ton + Magazin: Variable Stromtarife und ihre Bedeutung für die Gebäudetechnik

Energieeffizienz ist für die Deutschen das wichtigste Kriterium bei der Entscheidung für eine Immobilie. Das ergab eine repräsentative Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Messe Frankfurt anlässlich der weltgrößten Messe für Licht und Gebäudetechnik Light+Building. Danach ist für 90 Prozent der Vermieter und 84 Prozent der Mieter der niedrige Energieverbrauch eines Gebäudes ausschlaggebend, erst dahinter rangieren Preis, Lage, Ausstattung und Ambiente.
Energie der Zukunft – das heißt auch: Gebäude werden zu kleinen Kraftwerken, die ihre Energie selbst erzeugen, nutzen und steuern. Variable Stromtarife werden ebenfalls die Zukunft bestimmen. Holger Krawinkel vom Bundesverband der Verbraucherzentralen:

O-Ton:

Die Light+Building hat für das Gelingen der Energiewende eine ganz wichtige Funktion. Fachleute aus aller Welt kommen vom 15. bis 20. April wieder nach Deutschland, um sich über den neuesten Stand der Licht- und Gebäudetechnik zu informieren. Und dieses Wissen geben die Architekten, Ingenieure und Elektro-Installateure dann weiter an die Verbraucher.

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Magazin: Variable Stromtarife und ihre Bedeutung für die Gebäudetechnik

Anmoderation: Vorher war die Welt eindeutig: Kraftwerke lieferten den Strom, wir haben ihn verbraucht. Das ändert sich gerade. Denn auch der kleine Hausbesitzer wie der Vermieter einer großen Wohnanlage werden selbst zu Stromproduzenten. Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt die Light+Building 2012 vom 15. bis 20. April auf dem Frankfurter Messegelände.

Beitrag:

Der Trend zu Wohneigentum ist ungebrochen. Und neben Begriffen wie Finanzierung oder Grundbuch kommen noch weitere neue Dinge auf Hausbesitzer zu – Photovoltaikanlagen oder Blockheizkraftwerke.

O-Ton: SFX

Energie wird dezentral erzeugt, aber das ist zugleich auch eine große Herausforderung. Das Gebäude der Zukunft übernimmt hier eine wichtige Aufgabe innerhalb des Stromnetzes. Wie das funktioniert, weiß Holger Krawinkel vom Bundesverband der Verbraucherzentralen.

O-Ton:

Auf der Light+Building, der weltgrößten Messe für Licht und Gebäudetechnik in Frankfurt am Main präsentieren mehr als 2.100 Aussteller ihre Neuheiten. Unter anderen gibt es auch eine Sonderschau „Das Gebäude als Kraftwerk im Smart Grid“. Fachbesucher aus aller Welt können sich informieren, wie die Zukunft hinsichtlich dezentraler Energieerzeugung unter Nutzung regenerativer Energien aussehen kann. Im Mittelpunkt steht das Gebäude als Kraftwerk, das seine Energie selbst erzeugt, nutzt, steuert und dezentral in ein intelligentes Netz eingebunden ist.

variable Stromtarife verlagern die Stromnachfrage in verbrauchsärmere Zeiten.
SFX.

Heißt im Klartext: Wenn ich einen Stromfresser im Haushalt habe, dann lasse ich den am besten nachts laufen. Ein flächendeckender Ausbau intelligenter Stromzähler wird das Angebot der variablen Tarife weiter fördern. Holger Krawinkel:

O-Ton:

Und: Künftig werden technologisch entsprechend ausgestattete und vernetzte Gebäude selbständig entscheiden, ob und wann sie den erzeugten Strom selbst verbrauchen oder in das Netz einspeisen. Mehr dazu in Frankfurt auf der weltgrößten Messe für Licht und Gebäudetechnik Light+Building.

Absage.

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01Apr./12

Mercedes muss Milliarden sparen

 Mercedes muss nach einem Bericht der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche in den nächsten fünf Jahren immense Kosteneinsparungen erreichen, um das in Aussicht gestellte Profitabilitätsniveau sichern zu können. „Wir wollen die erwarteten Materialkostensteigerungen von sechs Milliarden Euro bis 2017 komplett ausgleichen“, sagte Einkaufs- und Produktionschef Wolfgang Bernhard. Die höheren Kosten entstehen vor allem durch Technologien zur CO2- Einsparung, durch die Verteuerung des Rohmaterials sowie eine höherwertige Ausstattung der Fahrzeuge.

Dagegen setzt das Unternehmen auf eine Ausweitung der Modulstrategie sowie auf eine Reduzierung der Fahrzeugarchitekturen. Während heute vier Basis-Architekturen genutzt werden, soll es ab 2015 nur noch eine Architektur für heck- und eine für frontgetriebene Modelle geben. Darauf sollen 30 verschiedene Modelle aufbauen, die sich allesamt aus dem Modulbaukasten bedienen. Die daraus entstehenden Skaleneffekte will Mercedes in Verhandlungen mit den Lieferanten einbringen. „Es geht uns darum, gemeinsam mit den Lieferanten – und zwar ausdrücklich über die Tier1 hinaus – die erheblichen Potenziale zu nutzen“, betont Mercedes. Die entsprechende Diskussion finde individuell statt.
Mercedes will ab 2013 eine Umsatzrendite von zehn Prozent erreichen und dieses Niveau im Durchschnitt über die Zyklen halten.

01Apr./12

Opel-Händler fordern bessere Konzernkommunikation

 Im Ringen um eine Zukunft für Opel haben die Händler der Traditionsmarke eine offenere Kommunikation ihres Herstellers mit Partnern und Medien gefordert. „Für uns Händler ist die aktuelle Berichterstattung eine Katastrophe“, sagte Händlerverbandssprecher Thomas Bieling der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Wir sagen Opel deshalb: Sprecht doch offen mit uns und auch mit den Medien. Das kann man gut finden oder schlecht, aber zumindest wird den Spekulationen der Wind aus den Segeln genommen.“

Die Händler hoffen zudem, ein grundlegend neues Margensystem entwickeln zu können: „Wir diskutieren darüber, ob wir es nicht ähnlich wie VW machen sollten, wo der Fokus stärker auf dem Thema Loyalität liegt.“ Dadurch könnten die Nachteile des stationären Handels gegenüber reinen Internetvermittlern aufgefangen werden.

Unterdessen plädiert der Betriebsrat des Opel-Standortes Bochum für die Verlagerung der europäischen Chevrolet-Produktion nach NRW. „Die für Europa geplante Produktion von jährlich 40.000 Chevrolet Orlando muss ernsthaft für das Bochumer Werk geprüft werden“ forderte Betriebsratschef Rainer Einenkel. Nach Ansicht des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut könnten dennoch die Opel/Vauxhall-Werke in Polen und Ungarn dabei bessere Karten haben. Die Lohnkosten pro Mitarbeiter lägen in Osteuropa um mehr als 62.000 Euro pro Jahr niedriger als in Deutschland.