22Juni/11

Wenn der Makler zu schnell ist

 München/Berlin (DAV). Ein Makler hat nur dann Anspruch auf die Provision, wenn zum Zeitpunkt des Nachweises einer Wohnung der Vermieter auch bereit war, diese zu vermieten. Es genügt nicht, dass der Vermieter später einen Mieter sucht und an den ursprünglichen Vertragspartner des Maklers vermietet. So entschied das Amtsgericht München am 21. Oktober 2009 (AZ: 233 C 17880/09).

Ein Ehepaar beauftragte einen Immobilienmakler, für sie ein Ladenlokal für einen Backshop zu suchen. Der Makler hatte zu dieser Zeit einen Auftrag von einem Backshop-Betreiber, der einen Nachmieter suchte. Der Makler bot dem Ehepaar das Geschäft an. Als das Ehepaar die geforderte Selbstauskunft abgab, erfuhr es von der Vermieterin, dass das Ladenlokal nicht zur Verfügung stehe, da aus ihrer Sicht noch ein Vertragsverhältnis mit dem gegenwärtigen Mieter bestehe. Nach circa einer Woche meldete sich die Vermieterin und teilte dem Ehepaar mit, sie habe sich mit dem derzeitigen Mieter auf die Beendigung des Mietvertrags geeinigt. Wenn noch Interesse bestehe, könnten sie das Ladenlokal mieten. Das Ehepaar griff zu und schloss mit der Vermieterin den Mietvertrag ab. Daraufhin forderte der Makler seine Provision: Schließlich habe er das Objekt vermittelt. Das Ehepaar zahlte aber nicht und argumentierte, dass zum Zeitpunkt der Vermittlung der Laden schließlich noch nicht zur Verfügung gestanden habe. Der Makler klagte.

Ohne Erfolg. Der Makler habe die Maklerleistung, ein Mietobjekt nachzuweisen, nicht erbracht. Dieser Nachweis bestehe darin, dass der Makler seinem Auftraggeber über das zur Verfügung stehende Mietobjekt informiere, so dass dieser in konkrete Verhandlungen eintreten könne. Das setze voraus, dass der Vermieter zum Zeitpunkt des Nachweises zum Abschluss eines Mietvertrages bereit sei. Es genüge nicht, wenn der Vermieter erst später Interesse an einem Vertragsschluss finde und diesen abschließe wie im vorliegenden Fall. Das Maklerhonorar müsse daher nicht gezahlt werden.

Informationen: www.mietrecht.net

22Juni/11

PSA will in China mehr Autos verkaufen als in Frankreich


Gales: Abhängigkeit von Europa reduzieren – Lateinamerika und Russland im Visier

Paris – Der französische PSA-Konzern will in den nächsten neun Jahren seinen Marktanteil in China von derzeit 3,3 Prozent auf insgesamt acht Prozent mehr als verdoppeln. „China wird für unseren Konzern mittelfristig sicher der größte Absatzmarkt – noch vor Frankreich, wo wir 2010 rund 870.000 Fahrzeuge verkauft haben. In China waren es 370.000, Tendenz steigend“, sagte der Markenchef von Peugeot Citroën, Jean-Marc Gales, im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Er fügte hinzu: „Dieses Jahr wollen wir in China schon auf 450.000 Einheiten kommen. Aber wenn der Markt auf 20 Millionen Einheiten im Jahr anwächst, können Sie sich ausrechnen, dass wir mit acht Prozent Marktanteil bei mindestens 1,6 Millionen Einheiten liegen werden.“

Zudem plant PSA auch in anderen Märkten stärker als bisher aktiv zu werden. In Lateinamerika will der Konzern nach jahrelangen Verlusten 2011 „erstmals profitabel“ sein: „Unseren Marktanteil wollen wir mittelfristig von 5,4 auf acht Prozent steigern.“ Gales unterstrich: „Insgesamt wollen wir dank Märkten wie China, Brasilien aber auch Russland unsere Abhängigkeit von Europa reduzieren.“ Der Manager nannte dazu im Interview mit Automotive News Europe ambitionierte Ziele: „Im vergangenen Jahr haben wir 39 Prozent unseres weltweiten Absatzes außerhalb Europas verkauft, schon 2015 werden wir diesen Anteil auf 50 Prozent erhöhen.“

Der Marktanteil in Europa soll bei 14 Prozent gehalten werden. Eine Steigerung wollte Gales nicht ausschließen, „vorausgesetzt natürlich, dass dieses Wachstum profitabel geschieht.“

Gales erwartet 2011 eine Stagnation im europäischen Markt – sprich „das 2010er Level von rund 15 Millionen Fahrzeugen für Europa EU30“. Langfristig rechnet der Manager „mit einer leichten Steigerung. Und 2020 sollte der Markt wieder auf 18 Millionen Einheiten anziehen.“

22Juni/11

Porsche kündigt seinen europäischen Händlervertrag


Stuttgart – Porsche hat seinen europäischen Händlern den Vertrag gekündigt. „Um den geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen, haben wir bereits im April unsere Importeure informiert, dass wir ab Juli 2013 neue Verträge für die rund 300 Händler in Europa einführen werden“, sagt Porsche Marketing- und Vertriebschef Bernhard Maier im Gespräch mit Automotive News Europe. Hintergrund: Der gesamte europäische Autohandel bereitet sich gerade auf den Auslauf der aktuellen Kfz-Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) zum Mai 2013 und der Einführung der neuen, branchenübergreifenden „Vertikal-GVO“ vor.

Maier befürchtet keine Unruhen oder Verunsicherungen im Porsche-Vertriebsnetz, die normalerweise mit solchen Kündigungen einhergeht: „Nein. Die bestehenden Verträge werden zwar Ende Juni 2011 mit einer 24-monatigen Kündigungsfrist ordentlich gekündigt. Um die Kontinuität im Netz zu gewährleisten, geben wir allerdings gleichzeitig neue Verträge an die Vertriebspartner aus.“

Zudem habe Porsche die Chance genutzt, das Vertragswerk grundlegend zu überarbeiten. Maier: „Heute gibt es noch für jede Modellreihe einen eigenen Vertrag mit eigenen Anlagen. In Zukunft wird es nur noch einen Händlervertrag für alle Baureihen geben. Der neue Vertrag ist schlanker und inhaltlich auf dem neuesten Stand. Die Standards für unsere Händler bleiben auf dem bekannten, Porsche typischen Niveau. Gleichzeitig werden alle Punkte des Code of Good Practice der ACEA berücksichtigt. Damit ist der Vertrag ein wichtiges Element unserer Professionalisierungsstrategie und bereitet unsere Vertriebsorganisation auf das geplante Wachstum vor.“

In der Vergangenheit profitierte Porsche als kleiner Hersteller von der „De Minimis“-Regel. Maier: „Aufgrund unserer Nischenposition als kleiner Sportwagenhersteller konnten wir in der Vergangenheit vertragliche Sonderregelungen, wie zum Beispiel exklusive Schauräume, in Anspruch nehmen. Durch die Neufassung der GVO können wir diese Regelungen nachhaltig verankern.“

22Juni/11

Kia plant rasantes Wachstum in Europa


Kia hat seine rasanten Wachstumsziele in Europa bekräftigt und sieht sich auf einem guten Weg, mehr als 70 Prozent Wachstum innerhalb von zwei Jahren zu realisieren. Kia Europe COO Paul Philpott bestätigte im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe, der Absatz in Europe solle dieses Jahr um 15 Prozent auf 300.000 Einheiten gesteigert werden und auf 450.000 im Jahr 2013. Philpott: „Im vergangenen Jahr hatte Kia einen Marktanteil von 1,9 Prozent in Europa, jetzt sind wir bei vier bis fünf Prozent in den Segmenten, in denen wir erfolgreich operieren.“ Philpott fügte hinzu: „In diesem Jahr erneuern wir unsere Angebote in drei Schlüsselsegmenten – Kleinwagen, Kompakte und Mittelklassewagen – die zusammen 75 Prozent des europäischen Marktes abbilden. Daher denke ich nicht, dass unsere Ziele überambitioniert sind. Sie sind einfach ambitioniert“.

Der boomende Markt in Deutschland gleiche nach Philpotts Worten die Unsicherheiten im südlichen Europa aus. Der Manager räumte ein, dass die Produktion in Europa „kritisch“ für die Verkäufe werde. 2010 wurden rund 60 Prozent der in Europa verkauften Fahrzeuge hier gefertigt. Dies seien die Modelle Venga, Cee’d compact und Sportage. Dagegen kämen die verbleibenden 40 Prozent – Picanto, Rio, Sorento und Carnival – aus Südkorea.

„Die Wartezeit für unseren neuen Sportage beträgt derzeit rund sechs Monate, das ist zu lang“, erkärt Philpott. Darum soll die Produktion des Kia-SUV im Sommer vom Hyundai-Werk im tschechischen Nosovice ins Kia-Werk Zilina in der Slowakei verlagert werden. „2009 verkauften wir rund 20.000 Einheiten vom früheren Sportage – und wir dachten, eine Zahl von 50.000 sei schon ein mutige Planung. Inzwischen läuft die Nachfrage auf 70.000 Einheiten hinaus, deswegen brauchen wir die zusätzliche Produktionskapazität.“ Die technische Kapazität in Zilina liege bei 300.000 Einheiten im Jahr (über alle Modell-Linien hinweg). Vergangenes Jahr hatte Kia dort 230.000 Einheiten produziert.

Philpott kündigte an, weiter in die Bekanntheit der Marke zu investieren: „Wir setzen unser Sponsoring der Fußball-Weltmeisterschaften bis 2022 und der Europameisterschaften bis 2016 fort“. Der spanische Tennisprofi Rafael Nadal bleibe zudem der globale Markenbotschafter von Kia.

20Juni/11

O-Ton-Pakete: Blogger Lobo unterstützt Schlag gegen Kino.to

 Berlin – Star-Blogger Sascha Lobo unterstützt das staatliche Vorgehen gegen die illegale Filmplattform Kino.to. „Kino.to war ein kriminelles Geschäftsmodell“, sagte Lobo am Montagabend in der Sat1-Talksendung „Eins gegen Eins“ und betonte: „Das finde ich nicht schlimm, dass die Seite geschlossen wurde.“

„Das Problem bei Kino.to war, dass das lange völlig unterm Radar der Leute war“, sagte Lobo. Als die Machenschaften dann den Behörden bekannt wurden, sei „auch relativ schnell gehandelt worden“.

Lobo warnte zugleich erneut vor einer Debatte über die Internetkriminalität „mit Schaum vor dem Mund“ oder „mit Tränen in den Augen“. Die „Abwägung Bürgerrechte contra Jugendschutz“ müsse mit
kühlem Sachverstand erfolgen. „Das Problem ist, dass häufig diejenigen, die für mehr Jugendschutz argumentieren, eine diffuse Angst haben, ohne sich technisch auszukennen“, sagte der Internet-Guru. In erster Linie seien hier die Eltern gefragt.

O-Ton-Paket Sascha Lobo (frei bei Nennung der Quelle SAT.1 Talksendung “Eins gegen Eins”)

O-Ton-Paket Ingo Lenßen
(frei bei Nennung der Quelle SAT.1 Talksendung “Eins gegen Eins”)

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