Rüsselsheim/Assen – Die Opel-Händler in Europa drängen den angeschlagenen Autobauer zu mehr Offenheit. „Opel muss Farbe bekennen“, forderte der Vorsitzende des europäischen Opel-Händlerverbands EURODA und Opel-Aufsichtsratmitglied, Jaap Timmer, in der Automobilwoche. Nur so könne verlorenes Vertrauen wieder hergestellt werden, sagte Timmer der Branchen- und Wirtschaftszeitung. Es gebe Kunden, die sich bereits um ihre Garantierechte und Ersatzteilversorgung sorgten. Eine klare Sprache gegenüber Kunden und Mitarbeitern sei nötig. „Ich bin zu 100 Prozent dafür, dass Opel eine PR-Offensive startet und deutliche Zeichen setzt, dass die Marke eine gute Zukunft hat.“
Im Kampf ums Markenimage rät Timmer, Opel solle sich klarer positionieren und nicht ins Premiumlager schielen. „Ich sehe uns zurzeit eher im Wettbewerb mit Skoda als mit der Marke Volkswagen.“ Opel habe die richtigen Produkte, aber nicht die richtige Marktpositionierung.
Nach Timmers Ansicht würden die Kunden nicht negativ auf eine Verlagerung der Produktion ins Ausland reagieren. „In vielen Ländern spielt das keine Rolle. Nach dem Aus für das Werk in Antwerpen ist der Absatz von Opel in Belgien gestiegen.“ Deutsche Medien würden die Schuld für Opels Misere zwar oft bei der „bösen Mutter GM“ suchen, doch das greife zu kurz. „Opel kann sich glücklich schätzen, eine Mutter zu haben, die wieder richtig Geld verdient. Sonst würden die Sparmaßnahmen noch härter ausfallen.“
München – Der koreanische Autobauer Hyundai will nach den Worten seines Europa-Chefs Allan Rushforth im kommenden Jahr mehr als eine halbe Million Fahrzeuge in Europa verkaufen und bis zu vier Prozent Marktanteil erreichen. Das sagte Rushforth im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. In diesem Jahr sollen 465.000 Autos abgesetzt werden: „Unseren Marktanteil werden wir von 2,9 auf 3,5 Prozent erhöhen.“
Der zum VW-Konzern gehörende tschechische Autohersteller Skoda will sich weltweit breiter aufstellen und seine Abhängigkeit vom europäischen Markt reduzieren. Das kündigte Marketingchef Jürgen Stockmann im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe an: „Heute verkaufen wir 60 Prozent unseres Absatzes in Europa und 40 Prozent außerhalb. Bis 2018 dürfte sich dieses Verhältnis komplett drehen“.
Frankfurt/Main – Kurz vor Beginn der Internationalen Automobilausstellung IAA hat die GM-Tochter Chevrolet angekündigt, ihren Bekanntheitsgrad in Europa massiv steigern zu wollen. „Unsere größte Herausforderung ist, dass viele Menschen unsere Marke immer noch nicht kennen. Chevrolet wurde in Europe 2005 neu gelauncht. Nur rund fünf Prozent der Kunden kennen unsere Modelle. (…) Mein Ziel ist es, die ungestützte Bekanntheit auf über 20 Prozent zu heben“, sagte Wayne Brannon, Geschäftsführer von Chevrolet Europa, der Fachzeitschrift Automotive News Europe. 