23Juli/11

Johnson Controls baut deutsche Werke aus

 Zulieferer investiert 275 Millionen Euro in Akkus für Start-Stopp-Systeme

Zwickau – Der US-Zulieferer Johnson Controls baut sein Werk in Zwickau zum größten Standort für AGM-Batterien aus und investiert 75 Millionen Euro in Sachsen. Zudem sollen rund 100 neue Arbeitsplätze entstehen, berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Neben der Ausrüstung bestehender Kapazitäten ist auch eine neue Produktionshalle geplant. Weitere 200 Millionen Euro werden im Werk Hannover investiert, wo ebenfalls AGM-Batterien entstehen.

Diese Akkus, bei dem der Elektrolyt in einem Vlies aus Glasfaser gebunden ist, werden bei Start-Stopp-Systemen eingesetzt. Bis zum Frühjahr 2013 soll die Kapazität von heute 3,2 Millionen Batterien auf jährlich 6,6 Millionen Akkus ausgebaut werden.

Alex Molinaroli, Chef der Sparte Power Solutions, hatte kürzlich angekündigt, eine Produktion von Batteriezellen für Lithium-Ionen-Akkus in Deutschland zu prüfen. Johnson Controls will die Zusammenarbeit über die Entwicklung und Produktion solcher Energiespeicher mit dem französischen Zulieferer Saft lösen. Der US-Konzern möchte das Geschäft auf eine breitere Basis stellen und neue Märkte erobern, um die Kosten für Lithium-Ionen-Batterien zu senken.

23Juli/11

Suzuki droht VW mit Scheidung

 Wolfsburg – Der Volkswagen-Partner Suzuki hat seinen Unmut über die 2009 gestartete Zusammenarbeit mit VW bekräftigt und liebäugelt stattdessen weiter mit einem Ausbau der Kooperation mit Fiat. „Die Zusammenarbeit mit Fiat verläuft seit Jahren sehr gut und vertrauensvoll. Es ist gut vorstellbar, dass eine Vertiefung der Partnerschaft zu beiderseitigem Vorteil wäre“, sagte ein hochrangiger Suzuki-Manager der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Die Kooperation mit VW dagegen ist immer noch auf dem Stand der Prüfung, bislang aber ohne Ergebnisse.“

Volkswagen will die für 1,7 Milliarden Euro erworbene Beteiligung aber noch nicht verloren geben: „Volkswagen und Suzuki sind und bleiben zwei eigenständige Unternehmen mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen“, betonte der für die internationale Zusammenarbeit zuständige Hans Demant in der Automobilwoche. „Die Zusammenarbeit muss daher mit Bedacht entwickelt werden. Dies dauert leider etwas länger als ursprünglich erwartet“, fügte der Manager diplomatisch hinzu.

Neben fehlenden Ergebnissen sind die Japaner auch verärgert darüber, dass VW Suzuki wie eine Tochterfirma behandele. Sie verlangen aber eine Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“. Volkswagen hält 19,9 Prozent der Suzuki-Aktien. „Suzuki-Vorstandschef Osamu Suzuki ist (Ferdinand) Piech und (Martin) Winterkorn sehr ähnlich. Alle drei sind Patriarchen“, zitiert die Zeitschrift dazu einen Suzuki-Manager. „Das Unternehmen ist Suzukis Herzblut. Er wird sich niemals von anderen reinreden lassen.“

23Juli/11

Opel startet Entwicklung eines neuen Flaggschiffs

 Franz fordert Fertigung auf verlängerter Insignia-Architektur am Stammsitz Rüsselsheim – Hybrid- und Brennstoffzellen-Antrieb sollen für neues Flaggschiff verfügbar sein

Rüsselsheim – Opel startet mit den Arbeiten für ein neues Flaggschiff und plant nach Informationen der Fachzeitschrift Automotive News Europe den Marktstart für Ende 2016/Anfang 2017. Der Opel-Vorstand sieht demnach ein Potenzial von 20.000 Einheiten im Jahr und will das Modell auf einer GM-Architektur positionieren. Ein Sprecher wollte das auf Anfrage der Zeitschrift nicht kommentieren.

Klaus Franz, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Betriebsratschef, sagte der Automotive News Europe: „Wir von der Arbeitnehmervertretung unterstützen dieses Projekt mit ganzer Kraft. So ein Flaggschiff kann nur auf der Epsilon 2-Architektur mit langem Radstand gebaut werden. Wir werden alles dafür tun, dass es an unserem Stammsitz in Rüsselsheim gebaut wird – und nicht etwa in Mexiko oder sonst wo.“

Die Arbeitnehmervertretung werde „dafür sorgen, dass das Flaggschiff die technologische Sperrspitze unserer Marke wird – mit Hybrid-Antrieb, Brennstoffzelle und vielen anderen State-of-the-Art-Technologien.“ Schon mit dem Elektroauto Ampera habe Opel „gezeigt, was wir können, und erfreuen uns technologisch eines Vorsprung von zwei, drei Jahren zum Wettbewerb.“

Das Absatzpotenzial von 20.000 Einheiten sieht auch Franz „für die Marken Opel/Vauxhall innerhalb und außerhalb Europas“. Einen früheren Starttermin als 2016/17 hält Franz nicht für realistisch: „Eigentlich nicht, aber es hängt von der Priorität und den Investitionen ab. Wir haben wichtigere Portfolio-Prioritäten, wie das Opel Cabrio, Coupé, den Junior und den kleinen SUV. Der ´Top of the Line´ – kurz TOL – ist Luxus.“

Der neue Opel-Vorstandsvorsitzende Karl-Friedrich Stracke hatte bereits im Mai offiziell die Pläne für ein neues Flaggschiff oberhalb des Insignia angekündigt, ohne Details zu nennen. Die Marke Opel soll so insgesamt höherwertig positioniert werden. Geplant sei ein Geländewagen-Kombi (SUV) mit attraktivem Design und großer Funktionalität, der Premiumansprüchen genügen soll.

23Juli/11

Daimler plant neue Baureihe in Tuscaloosa

 Tuscaloosa – Die Daimler AG wird voraussichtlich schon ab 2015 ein fünftes Modell im Werk nahe Tuscaloosa (US-Bundesstaat Alabama) auflegen. Die Fachzeitschrift Automotive News Europe berichtet unter Berufung auf Quellen im Unternehmen, geplant sei ein völlig neues Coupé auf Basis des SUV M-Klasse. Der Ableger solle demnach die Modellbezeichnung MLC tragen. Ein Unternehmenssprecher wollte dazu keine Stellung nehmen.

Der interne Entwicklungscode für den Herausforderer bei Mercedes lautet C166. Der Wagen wird über die gleiche Architektur wie die M-Klasse verfügen. Mercedes will mit der neuen Reihe gegen den BMW X6 antreten, der in Spartanburg (US-Bundesstaat South Carolina) vom Band läuft. Im vergangenen Jahr hatte BMW 46.404 Einheiten des X6 und 102.178 des X5 verkauft.

Derzeit wird in Tuscaloosa an der Kapazitätsgrenze produziert. Zu den bislang gefertigten SUVs der M-, R- und GL-Klasse soll ab 2014 auch die C-Klasse hinzukommen. „Die Kapazität (des Werkes) liegt bei 160.000 Einheiten pro Jahr“, sagte ein Mercedes-Sprecher der Automotive News Europe. Insgesamt beschäftigt Mercedes 2.800 Menschen in dem Werk. Daimler hatte bereits ein Investment von mehr als zwei Milliarden Dollar für die Erweiterung und Modernisierung des Werks angekündigt.

23Juli/11

BMW: Ludwig Willisch wird im Oktober neuer USA-Chef

 München – Der langjährige BMW-Manager Ludwig Willisch (54) übernimmt nach Informationen der Fachzeitschrift Automotive News Europe ab 1. Oktober das Amerika-Geschäft des Münchner Autobauers und löst Jim O’Donnell (61) ab. Der künftige CEO von BMW USA hatte bislang unter anderem die Leitung der Vertriebsregionen Europa und Japan der BMW Group inne. Der aus Schottland stammende O’Donnell hatte die US-Geschäfte von BMW seit Juli 2008 geleitet und geht nun in Rente.

Willisch hatte seine Karriere bei dem Münchner Autobauer 1996 als Leiter der Niederlassung in Düsseldorf gestartet. Später wurde er Leiter der Vertriebsgesellschaft in Deutschland, Japan und Schweden. Bis 2009 war er Vorsitzender der Geschäftsführung der BMW M GmbH. Seit Mai 2009 ist Willisch Europa-Chef für BMW und Mini.