Wolfsburg – Der VW-Konzern wird bis 2018 etwa acht zusätzliche Werke in Betrieb nehmen. VW-Vorstandsvorsitzender Martin Winterkorn sagte der Fachzeitschrift Automotive News Europe in einem Exklusivinterview: „Für mehr Volumen braucht man zusätzliche Kapazitäten. Bis 2018 werden wir um die 70 Werke betreiben.“ Derzeit verfügt der Konzern mit seinen zehn Marken über 62 Werke weltweit.
40 der aktuell 62 Werke liegen in Europa. Die neuen Standorte werden außerhalb der Heimatregion aufgebaut. Winterkorn: „Grundsätzlich produzieren wir dort, wo sich die Nachfrage befindet. Aus diesem Grund haben wir in den letzten Jahren ja auch neue Werke in Russland, Indien und in den USA gebaut.“
Das größte Wachstum erwartet VW in China: „In China wird der Gesamtmarkt für Pkw und leichte Nutzfahrzeugen absolut gesehen am stärksten steigen. Hier ist mit einem Wachstum um über 50 Prozent auf über 28 Millionen Einheiten bis 2018 zu rechnen.“ Winterkorn sagte, dass in China mehr als zwei zusätzliche Werke denkbar sind: „In China haben wir gerade erst das Werk Chengdu erweitert und die Mittel für zwei weitere Werke in Foshan und Yizheng bis 2013 freigegeben. Wenn der Markt dort weiterhin so wächst, sind sogar weitere Standorte denkbar.“
Gleichzeitig betonte der Manger, dass die deutschen und europäischen Standorte „das Rückgrat für den Erfolg“ bleiben werden. „Deshalb investieren wir dort bewusst in neue Technologien und Kapazitäten, beispielsweise im Stammwerk Wolfsburg in ein großes Elektromobilitätszentrum, in den Ausbau der Tiguan-Fertigung oder auch in Leichtbautechnologien am Audi-Standort Neckarsulm.“
Eines der acht zusätzlichen Werke wird zudem in den USA oder Mexiko stehen und voraussichtlich den Audi Q5 und Audi A4 fertigen. Winterkorn: „Audi denkt zu Recht über eine Fertigung in der US-Dollar Region nach. Wo konkret, ist gerade in der Diskussion. Für eine vernünftige Auslastung brauchen Sie aber mindestens 150.000 Einheiten.“ Aus Konzernkreisen verlautete, dass Mexiko sehr gute Chancen hat – vor allem aus Steuergründen und aufgrund der Nähe zu einem dort bald eröffnenden Motorenwerk. „Wir haben vor wenigen Monaten den Bau eines neuen Motorenwerks im mexikanischen Silao beschlossen: Dort werden ab 2013 rund 300.000 Motoren pro Jahr für Nordamerika vom Band laufen“, so Winterkorn.
Erstmals sprach sich Winterkorn klar gegen eine Produktion der Marke Porsche in Nordamerika aus: „Porsche steht wie keine zweite Marke für „Made in Germany“. Insofern denke ich nicht, dass das Thema in absehbarer Zeit auf der Agenda steht.“
Der VW-Weltmarktanteil lag 2010 bei 11,4 Prozent. Für dieses Jahr soll er laut Winterkorn auf rund 12 Prozent steigen: „Was den reinen Pkw-Markt angeht, erwarten wir dieses Jahr 62 bis 63 Millionen Einheiten. Für den Konzern haben wir uns die Marke von 8 Millionen vorgenommen. Damit wären wir dann bei einem Weltmarktanteil von gut 12 Prozent. Bis 2018 rechnen wir damit, dass sich der Markt weiter deutlich nach oben entwickelt. Unser Ziel ist es, überproportional zu wachsen.“ Es könne durchaus sein, dass VW sein Ziel von 10 Millionen Verkäufen im Jahr 2018 früher erreichen wird – „dank vieler neuer Modelle und wachsender Märkte.“
Wenig Positives kann Winterkorn dagegen von der Allianz mit Suzuki berichten: „Der Knackpunkt liegt in der Zusammenarbeit zweier sehr unterschiedlicher Kulturen. Momentan haben wir uns eine Auszeit genommen. Nichtsdestotrotz werden wir unsere Anteile halten.“
Stuttgart – Der Sportwagenhersteller Porsche will den Absatz des neuen 911er im Vergleich zu 2010 verdoppeln und im Schnitt über den Lebenszyklus 40.000 Einheiten im Jahr verkaufen. Das berichtet die Fachzeitschrift Automotive News Europe unter Berufung auf Porsche-Führungskreise. Im vergangenen Jahr verkaufte Porsche nur 20.000 Einheiten seines in Zuffenhausen produzierten Kernmodells.
Rüsselsheim – Entgegen den Ankündigungen von GM Europe President Nick Reilly und Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke wird Opel von seinem künftigen Einstiegsmodell Junior keine Elektroversion auf den Markt bringen und damit Modellen wie dem künftigen E-Up von Volkswagen kampflos das Feld überlassen. Nach Information der Fachzeitschrift Automotive News Europe wurde das Programm mit dem internen Namen „Junior BEV S-04404“ storniert. Das Blatt zitiert aus ihr vorliegenden internen Unterlagen, dass „der Junior BEV im Rahmen einer Portfolio-Überarbeitung aus dem Portfolio genommen“ wurde. Als Begründung für die Streichung wird „das zu hohe zusätzliche Investment“ angeführt.
Stuttgart – Daimler-Chef Dieter Zetsche ist unzufrieden mit dem bisherigen Abschneiden der Mercedes-GP Piloten Michael Schumacher und Nico Rosberg bei der Formel 1. „Für die zweite Saison mit der neuen Mannschaft läuft es noch nicht zufriedenstellend“, sagte der Manager der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Er fügte hinzu: „Die erhofften Verbesserungen sind nicht eingetreten.“ Allerdings räumte Zetsche ein: „Man kann nichts erzwingen. Wir sind zuversichtlich, in Zukunft wieder um Siege zu fahren.“
Stuttgart – Mercedes hat die Entscheidung für eine fünfte Variante seiner neuen Kompaktwagen-Familie getroffen. Nach Informationen von Automotive News Europe auf obersten Führungskreisen wird ab 2014 eine Shooting Brake-Variante des A-Klasse Coupés zu den Händlern kommen. Der Name wird nach jetzigem Planungsstand CLC Shooting Brake lauten. Ein Sprecher wollte diese zukünftige Produkt-Planung nicht kommentieren.