15Okt./11

Daimler favorisiert Magna als MBtech-Partner

 Sindelfingen – Bei der Suche nach einem Investor für die Engineering-Tochter MBtech setzt Daimler auf den kanadisch-österreichischen Zulieferkonzern Magna. „Der Trend geht zu Magna, aber Daimler muss die Braut noch schmücken“, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Die Geschäftsführung von MBtech favorisiere allerdings den französischen Personaldienstleister Akka, bestätigte ein weiterer Insider.

Nach Informationen der Automobilwoche pokert Magna in den Verhandlungen mit Daimler um die Garantie möglichst vieler Entwicklungsaufträge zur Auslastung der Kapazitäten. Als Stolperstein könnte sich auch das Testgelände in Papenburg erweisen, das nach Einschätzung mehrerer Experten kaum wirtschaftlich zu betreiben ist. Dazu komme ein hoher Investitionsbedarf, um MBtech, das organisatorisch und infrastrukturell eng mit Daimler verwoben ist, auf eigene Füße zu stellen. „Mit der heutigen Ausrichtung ist das Unternehmen nicht wettbewerbsfähig“, betonen Experten. Schätzungen zufolge könnte der Preis für den Mehrheitsanteil an der renditeschwachen MBtech zwischen 150 bis 200 Millionen Euro liegen. Deshalb gilt der Akka-Konzern mit einem Umsatz von 400 Millionen Euro bei Daimler als zu schwach und damit zweite Wahl.

Mit der Übernahme von MBtech würde Magna mindestens zur Nummer zwei im Engineering-Markt. Je nach Geschäftsverlauf könnte der Zulieferkonzern sogar am Marktführer AVL vorbeiziehen. Daimler hingegen will die kommerziell bislang enttäuschende Engineering-Tochter neu ausrichten. MBtech ist mit weltweit 2.900 Mitarbeitern und einem Umsatz von 300 Millionen Euro fast ausschließlich für den Mutterkonzern tätig. Deshalb soll ein strategische Partner die Mehrheit und unternehmerische Führung übernehmen. Daimler will langfristig einen Minderheitsanteil behalten.

15Okt./11

Mercedes formiert Task Force für Neuanläufe

 Sindelfingen – Mercedes-Produktionschef Wolfgang Bernhard will mit einem ständigen Team erfahrener Produktionsexperten die Fertigung neuer Modelle schneller und mit weniger Fehlern anschieben. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Die Gruppe wird von Bernhard wörtlich als seine „Ledernacken“ oder „A-Team“ bezeichnet und umfasst derzeit rund 150 Mitarbeiter. „Das Team soll aus insgesamt 300 Mitgliedern bestehen. Das Interesse bei den Fertigungsmitarbeitern ist riesengroß“, sagte ein Insider dem Blatt. Eine Sprecherin des Automobilherstellers bestätigte das Spezialteam als „in der Industrie üblich“.
In Einzelfällen hat Mercedes bereits in der Vergangenheit erfahrene Fertigungsmitarbeiter bei Neuanläufen zur Unterstützung der bestehenden Mannschaft in verschiedene Werke entsandt. Die neue Task Force bleibt hingegen eine dauerhafte Einrichtung mit zahlreichen Privilegien, wie beispielsweise eine Rückkehrgarantie in ihr Werk.

Mercedes will mit der Gruppe seine wichtige Expansionsphase begleiten: „Wir werden im Rahmen unserer Wachstumsstrategie in den nächsten vier Jahren zehn zusätzliche Modelle auf den Markt bringen. Alleine in den nächsten drei Jahren haben wir 30 neue Fahrzeuganläufe“, sagte die Sprecherin.
Brisant ist der Kapazitätsausbau in den Auslandswerken: Im komplett neu errichteten Werk in Ungarn läuft 2012 die neue A-Klasse an. In China will Mercedes mit zahlreichen neuen Modellen die Produktion auf 200.000 Einheiten bis 2015 ausbauen. Dazu kommt ab 2014 der Bau der neuen C-Klasse erstmals im US-Werk Tuscaloosa. Mercedes will bis 2020 wieder absatzstärkster Premiumhersteller werden.

15Okt./11

VW-Konzern will 2018 rund 500.000 Mitarbeiter beschäftigen

 Wolfsburg – Der VW-Konzern wird seine aktuelle Belegschaftsgröße von 435.000 Mitarbeitern auf eine halbe Million Menschen steigern und diese Größe auch bis 2018 halten. „Wir gehen davon aus, dass langfristig für uns konzernweit rund 500.000 Menschen arbeiten werden. Dazu kommen jeweils über eine Millionen Mitarbeiter bei Zulieferern und im Handel“, sagte Vorstandschef Martin Winterkorn im Interview mit Automotive News Europe. „Und dabei sind deren Familien noch gar nicht berücksichtigt. All diese Menschen bauen direkt oder indirekt darauf, dass Volkswagen auf Erfolgskurs bleibt“, betonte Winterkorn weiter. Die Zahl wird sicher „nicht deutlich“ über die halbe Million hinaus gehen, weil VW „auch weiterhin Fortschritte in Sachen Produktivität“ machen wollen. Allein in diesem Jahr hole VW rund 7.500 Hochschulabsolventen an Bord. Winterkorn: „Wir müssen die Top-Leute für uns gewinnen. Deshalb macht mir auch der Ingenieursmangel in Deutschland Sorge.“

VWs Weltmarktanteil lag 2010 bei 11,4 Prozent. Dieses Jahr erwartet Winterkorn für den reinen Pkw-Markt „62 bis 63 Millionen Einheiten. Für den Konzern haben wir uns die Marke von acht Millionen vorgenommen. Damit wären wir dann bei einem Weltmarktanteil von gut 12 Prozent. Bis 2018 rechnen wir damit, dass sich der Markt weiter deutlich nach oben entwickelt. Unser Ziel ist es, überproportional zu wachsen.“

China sei der Markt, in dem VW das absolut gesehen stärkste Wachstum erwartet. Winterkorn: „Hier ist mit einem Wachstum um über 50 Prozent auf über 28 Millionen Einheiten bis 2018 zu rechnen. Osteuropa wird sich stark entwickeln, aber auch Westeuropa wird wachsen – auf 15 bis 17 Millionen Einheiten.“

Einer der größten Wachstumsbausteine sei das neue Einstiegsmodell VW Up und seine Ableger bei Skoda und Seat. Winterkorn: „Wenn erst einmal alle Marken und alle Varianten in allen Ländern eingeführt sind, rechne ich mit einem Absatz von mehreren hunderttausend Einheiten jährlich. Die New Small Family ist also ein wichtiger Baustein unserer Wachstumsstrategie.“

Aufholbedarf habe VW nach Winterkorns Worten bei Pick-Ups, kündigte der Konzernchef mit Blick auf Toyota an: „Der Amarok kann da nur der Anfang sein. Gerade in Asien und Südamerika brauchen wir – so wie unser Wettbewerber Toyota – hier ein breiteres Angebot in den unterschiedlichen Größenklassen.“

15Okt./11

Opel startet 2012 größte Produktoffensive seiner Geschichte

 Rüsselsheim – Im Ringen um weitere Marktanteile wird die GM-Tochter Opel im kommenden Jahr mit der bislang größten Anzahl neuer Modelle in der Firmenhistorie aufwarten. „Im kommenden Jahr, unserem 150. Jubiläumsjahr, starten wir die größte Produktoffensive unserer Geschichte mit einer Vielzahl von Neuanläufen“, sagt Vertriebs- und Marketingvorstand Alain Visser im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Zu den Neuheiten gehören der Zafira Tourer im Januar, der Combo im Februar, drei Astra-Varianten im Sommer (das Facelift, die Stufenheck- und die OPC-Variante) sowie im Herbst ein neuer kleiner SUV. „Anfang 2013 legen wir mit einem Lifestyle-Modell nach, das den Arbeitstitel Junior trägt. Ein neues Cabrio wird ein weiterer Höhepunkt unserer Offensive. Noch zum Ende dieses Jahres bringen wir den Astra GTC und den Ampera auf den Markt“, legte Visser den Produktfahrplan offen.

Opel/Vauxhall wird dieses Jahr laut Visser „mehr als 1,28 Millionen Fahrzeuge verkaufen“ – nach 1,22 im Vorjahr. „Für 2012 peilen wir zwischen 1,2 und 1,3 Millionen Fahrzeuge an – je nachdem wie sich der Markt entwickelt. Unsere Produktionskapazität liegt bei bis zu 1,5 Millionen Fahrzeugen“, sagte Visser. Opel sei damit gemeinsam mit der britischen Schwestermarke Vauxhall „die zweitstärkste und –wichtigste Einzelmarke des GM-Konzerns weltweit.“

Opel wolle 2011 in Gesamteuropa laut Visser einen Marktanteil von 6,2 Prozent erreichen – nach 6,1 Prozent im Vorjahr. „In den kommenden Jahren wollen wir uns in Europa in Richtung 8 Prozent bewegen. In unserem Heimatmarkt Deutschland werden wir dieses Jahr bei über 8 Prozent landen – und langfristig wollen wir in Deutschland wieder eine 10-Prozent-Plus-Marke sein“, so Visser weiter.

Seine Abhängigkeit vom europäischen Markt will Opel weiter reduzieren: „Von den rund 1,3 Millionen Fahrzeugen, die wir dieses Jahr verkaufen werden, gehen etwa 20.000 in den Export außerhalb Europas. Langfristig sehe ich 100.000 Fahrzeuge für den Export als realistische Größe“, so Visser. Angelaufen sei der Verkauf bereits in Israel, der Einstieg in Australien, Südafrika, Chile und Argentinien werde vorbereitet. „Außerdem prüfen wir das Potenzial des indischen Marktes und werden noch dieses Jahr eine Entscheidung dazu treffen“, kündigte Visser im Gespräch mit Automotive News Europe an. Im weltgrößten Automobilmarkt China werde Opel dieses Jahr rund 5.000 Einheiten verkaufen und „in den nächsten Jahren unsere Verkäufe ganz klar ausbauen“. In Russland will Opel seinen Marktanteil „von heute knapp drei Prozent auf fünf Prozent in den kommenden drei bis vier Jahren erhöhen“. In Märkten wie Brasilien hingegen, mache es wirtschaftlich keinen Sinn, die Marke Opel einzuführen.

Die „lebenslange Garantie“, die Opel im August 2010 in Deutschland eingeführt hatte und die zu einem Rechtsstreit mit der Wettbewerbszentrale führte, wird noch in diesem Monat beendet und zum 1. November 2011 durch eine optionale, kostenpflichtige „Opel Flex Garantie“ ersetzt. Visser: „Als Opel die lebenslange Garantie einführte, war dies eine wichtige vertrauensbildende Maßnahme beim Neustart der Marke Opel. Neben dem Nutzen für den Kunden war es unser Ziel, die Qualität unserer Fahrzeuge noch stärker im Bewusstsein der Kunden zu verankern. Dieses Ziel hat die lebenslange Garantie auch voll erfüllt.“ Heute sei Opel in einer anderen Position: „Opel ist wieder erfolgreich und profitabel. Hinsichtlich der Qualitätswahrnehmung stehen wir in der Spitzengruppe der Volumenhersteller in Deutschland. Gleichzeitig zeigt unsere Marktforschung, (…) dass Langzeitgarantien eher bei weniger stark etablierten Marken wie zum Beispiel Hyundai oder Kia eine kaufentscheidende Rolle spielen.“

12Okt./11

O-Ton-Paket: Rechte der Reisenden bei Flugstreiks

 Heute sprechen Bundesregierung und Gewerkschaft der Fluglotsen miteinander. Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will in letzter Minuten versuchen, die angekündigten Streiks doch noch zu verhindern. Fest steht: Reisende brauchen gute Nerven, wenn es zum Arbeitskampf kommen sollte.

Rechtsanwalt Swen Walentowski von der Deutschen Anwaltauskunft antwortet dazu auf folgende Fragen:

1. Welche Rechte habe ich, wenn mein geplanter Flug ausfällt?
2. Gilt das auch für Pauschalreisen?
3. Und wenn ich zu spät aus dem Urlau zurückkomme?
4. Noch einmal zusammenfassend: Welche Ansprüche habe ich?

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