Die zum Volkswagen-Konzern gehörende Luxusmarke Bentley strebt für die Zukunft ambitionierte Absatzziele an. „Innerhalb der kommenden fünf Jahre peile ich einen Jahresabsatz von 15.000 Einheiten an – und zwar mit unserem aktuellen Modellportfolio“, sagt CEO Wolfgang Dürheimer im Interview der Fachzeitschrift Automotive News Europe. 2011 hat Bentley weltweit 7.003 Einheiten verkauft. Das Alltime-High der Marke war im Jahr 2007 mit 10.014 Einheiten.
Unabhängig aller Rezessionsängste sieht Dürheimer auch dieses Jahr noch Wachstumspotenzial: „Ich gehe für 2012 von einem robusten zweistelligen Zuwachs aus. (…) Wir werden versuchen, uns der fünfstelligen Absatzzahl wieder anzunähern. Für eine verbindliche Prognose ist es noch zu früh im Jahr“, so Dürheimer. „In China und in den USA erwarte ich für Bentley 2012 ein Wachstum von mehr als 10 Prozent“, präzisiert der ehemalige Porsche Forschungs- und Entwicklungschef.
Der stärkste Markt für Bentley war 2011 mit 2.021 verkauften Autos und einem Zuwachs von 32 Prozent der amerikanische Kontinent. Einen Boom erlebte Bentley in China, wo sich der Absatz vergangenes Jahr mit 1.839 Fahrzeugen fast verdoppelte. „China war für Bentley damit 2011 zweitgrößter Einzelmarkt und dürfte in diesem Jahr auf Platz Eins vorrücken“, so Dürheimer.
Das Modellportfolio will Dürheimer um einen SUV ausbauen. Im Gespräch mit Automotive News Europe präzisiert der Bentley CEO die Pläne für das zusätzliche Modell: „ Wir rechnen konservativ mit 3.500 – 5.000 Einheiten im Jahr, sprich mit mindestens 25.000 Einheiten über den Lebenszyklus hinweg. Wenn wir uns für dieses Fahrzeug entscheiden, wollen wir erstmals in unserer Geschichte auch einen Plug-In-Hybrid zum Einsatz bringen.“ Eine Entscheidung über den Bau des Fahrzeugs werde dieses Jahr getroffen. „Spätestens in drei Jahren“ werde das Modell auf den Markt kommen. „Wir müssen die Modellerweiterung auf jeden Fall zeitlich antizyklisch zu unserer Continental-Baureihe platzieren, die fast 90 Prozent unseres Absatzes ausmacht“, erklärt Dürheimer.
2011 verkaufte Bentley rund 3.100 Continental Coupes und Cabrios verkauft, daneben 2.300 Flying Spurs, 1.000 Mulsannes und 600 Einheiten vom Supersport und weiteren Derivaten.
Mit dem Absatz der britischen Traditionsmarke wachse auch die Belegschaft. Dürheimer: „Derzeit beschäftigen wir bei Bentley rund 4.000 Mitarbeiter in Crewe – inklusive rund 500 Zeitarbeitskräften. Damit sind wir einer der wichtigsten Arbeitgeber des Landes, das aktuell unter einer Arbeitslosigkeit von neun Prozent leidet; bei den Jugendlichen sind es 20 Prozent. Wenn es uns gelingt, den Absatz auf 15.000 Einheiten zu steigern – wie gesagt, allein mit dem bestehenden Modellportfolio – dann werden wir in Crewe sicher in eine zweite Schicht investieren und dazu rund 300 zusätzliche Mitarbeiter einstellen.“ Wie viele zusätzliche Mitarbeiter das zusätzliche SUV-Modell mit sich bringen wird, wollte Dürheimer noch nicht sagen.
Auch das Handelsnetz will Dürheimer ausbauen: „Weltweit arbeiten wir derzeit mit 161 Händlerstandorten – davon 40 in den USA, 15 in China und 60 in Europa inklusive Großbritannien. Dieses Jahr sollen 25 zusätzliche Standorte hinzukommen, davon knapp zehn in China, der Rest gleichverteilt über die übrigen Regionen.“
Karlsruhe/Berlin (DAV). Wer tankt und nicht zahlt, begeht nicht nur einen Diebstahl und muss mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Der Tankstellenbetreiber hat auch zivilrechtliche Ansprüche gegen ihn: Er kann die Bezahlung des Benzins sowie aller Kosten verlangen, die ihm wegen der Verfolgung seiner Rechte entstanden sind. Dazu gehören auch die Detektivkosten, entschied der Bundesgerichtshof am 5. Mai 2011 (AZ: VIII ZR 171/10), wie die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) mitteilt. Dieser Anspruch besteht auch dann, wenn nur eine geringe Menge Kraftstoff gestohlen wurde.
Coburg/Berlin (DAV). Grundsätzlich besteht eine umfassende Streupflicht. Diese ist aber abhängig von der Bedeutung der Wege. Öffentliche Parkplätze müssen dann gestreut werden, wenn sie stark genutzt werden und die Autofahrer dort längere Wege zurücklegen müssen. Daher wies das Landgericht Coburg am 11. Mai 2011 (AZ:13 O 678/10) die Klage einer Hallenbadbesucherin gegen eine ein Hallenbad betreibende Stadt ab. Die Stadt hatte die Räum- und Streupflicht auf dem Hallenbadparkplatz nicht verletzt, wie die Verkehrsrechtsanwälte des Deutschen Anwaltvereins (DAV) mitteilen. Es kam noch hinzu, dass die Frau erst auf dem Rückweg stürzte, also die glatte Stelle habe kennen müssen.
Die koreanische Automarke Hyundai setzt auf den Standort Deutschland. „Wir bauen unsere Europa-Zentrale weiter aus. Seit der Eröffnung unserer Zentrale in Offenbach vor fünf Jahren ist unser Team von 55 auf 100 Mitarbeiter gewachsen. Und unser Plan ist es, unsere Belegschaftsgröße in den kommenden drei Jahren zu verdoppeln“, sagte Hyundai-Europa-Chefs Allan Rushforth im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Dieser Ausbau der Belegschaft sei nötig, um das Ziel zu erreichen, ein führender europäischer Anbieter zu werden. Die bisherige Deutschland-Zentrale des koreanischen Importeurs werde zudem „innerhalb der kommenden zwei Jahre“ von Neckarsulm nach Offenbach verlegt, ergänzte Rushforth. Zuletzt beschäftige das Unternehmen in Neckarsulm 150 Menschen.
Der zu BMW gehörende Kleinwagenhersteller Mini baut sein Händlernetz weltweit weiter aus. „Wir haben gegenwärtig 1.500 Händler und wir wollen unseren Vertrieb in China, Korea und den Vereinigten Staaten weiter ausbauen“, kündigte Mini-Chef Kay Segler im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe an. Im wichtigsten Markt des Kleinwagens, den USA, hatte das Unternehmen die Zahl der Handelsstandorte bereits im vergangenen Jahr von 110 auf 125 gesteigert.