Die US-Handelspolitik macht deutschen Unternehmen arg zu schaffen. Auf Maschinen, Autos und Elektronikprodukte fallen 15 % Basiszölle an. So im Zoll-Deal zwischen US-Präsident Donald Trump und der EU im Juli beschlossen. Trump setzt auf „America first“.
Internationaler Handel, der auf Regeln besteht? – Das war gestern! Trump möchte die neue Ordnung bestimmen. Deutsche Unternehmen schauen sich bereits nach anderen Handelspartnern um. Es geht um ihre Existenz und damit auch um den Erhalt von Arbeitsplätzen. Die deutsche Wirtschaft kriselt nicht erst seit Trump. Etliche Jobs sind bereits weggebrochen.
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„Traurige Tatsache ist, dass wir in den letzten 3 Jahren fast unbemerkt über eine halbe Mio Arbeitsplätze verloren haben, viele davon im verarbeitenden Gewerbe“, sagt Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Groß und Außenhandel, Dienstleistungen.
Die US-Zoll-Politik von Präsident Trump verschärfe die Lage. Deutsche Lieferungen in die USA gingen seit Jahresbeginn zurück, um mehr als 100 Mrd. Euro. Unternehmen setzen auf neue Märkte, auch um Arbeitsplätze zu halten. Mehr Freiraum und Struktur-Reformen sind für die Wettbewerbsfähigkeit wichtig, meint auch Sven Kramer vom Personaldienstleister PEAG Holding GmbH.
„Bürokratie muss runter, die Belastung für die Unternehmen runter, damit wir nicht mehr so viele Menschen damit beschäftigen müssen, irgendwelche Formulare auszufüllen. Das muss abgebaut werden, damit wir uns wieder mit Kunden und unseren Mitarbeitern beschäftigen können und nicht mit Bürokratie.“
Julia Friedlander von der Atlantik-Brücke setzt auf stärkere Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den USA, weniger auf Schuldzuweisungen:
„Ich glaube, es gibt so eine Tendenz, die Kritik an der eigenen Wettbewerbsfähigkeit in Europa auszulagern. Da gibt man für alles Trump die Schuld, aber so einfach ist es nicht. Es ist immer leichter, externe Dinge zu kritisieren, als die eigenen Hausaufgaben zu erledigen.“