Tag Archives: Auto

01Sep./11

Auto wandelt sich zum „Wohlfühlraum auf vier Rädern“

 Hannover – Autos werden sich nach Ansicht von Continental in den nächsten Jahren grundlegend ändern. „Künftig wird es eine Art First-Class-„Wohlfühlraum“ auf vier Rädern sein – ausgerüstet mit Sensoren, Kameras und Telekommunikation“, sagte Conti-Vorstandschef Elmar Degenhart im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Er fügte hinzu: „Sie helfen beim Fahren, Parken, Lenken, Bremsen, Kommunizieren, Orientieren, Informieren, bei Langeweile durch Unterhaltung und sogar beim Wachbleiben.“ Kameras werden beispielsweise innerhalb von zehn Jahren zur Standardausrüstung gehören: „Die gesamte Technologie zur Umfeld-Erkennung ist schon verfügbar. Sie muss jetzt in größeren Volumen in die Märkte eingeführt werden. Nur dann können wir unsere Vision vom unfallfreien Fahren wirklich umsetzen.“ Damit wären Auffahrunfälle in großem Maße vermeidbar.

Zugleich werde sich auch die Kommunikation rasant verändern: „Insbesondere wenn Sie die Jugend fürs Automobil begeistern wollen, müssen Sie alles im Auto bereitstellen, was ohnehin im sozialen Umfeld verfügbar ist.“ Dies werde die Herausforderung für alle Hersteller, entsprechende Internetdienste preiswert anzubieten, unterstrich Degenhardt: „Da Fahrer, die jünger als 30 Jahre alt sind, selten Luxuswagen fahren, muss die Technologie skalierbar entwickelt werden, um zeitnah auch in Kompakt- und Mittelklasse verfügbar zu sein.“ Der Trend sei dabei eindeutig: „Was früher in Leistung und Tuning investiert wurde, fließt heute schon verstärkt in die Kommunikation und Funktionalität. Das Motto ist hier: Mehr Vernetzung und weniger PS, auch wegen eines gestiegenen Umweltbewusstseins“, machte Degenhardt deutlich.

Continental ist einer der weltweit führenden Zulieferer in der Automobilindustrie. Der Konzern unterteilt sich organisatorisch in fünf Divisionen. Das größte Wachstum wird 2011 in der Division Powertrain mit hoch innovativen Antriebstechnologien wie auch im Bereich Chassis & Safety erwartet, hier vor allem im Bereich Sicherheit der Fahrzeuge.

06Aug./11

Continental CEO Degenhart: Mehr Umsatz und neue Jobs

 Umsatzanteil der Automotive Group in Asien soll bis 2015 von 21 auf 30 Prozent steigen

Hannover – Continental will in Zukunft in all seinen fünf Divisionen stärker wachsen als der Weltmarkt und braucht dazu vor allen in den Schwellenländern neue Mitarbeiter. „Derzeit haben wir knapp 160.000 Mitarbeiter weltweit und machen damit dieses Jahr einen Umsatz von mindestens 29,5 Milliarden Euro“, sagte Vorstandschef Elmar Degenhart im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Vor dem Hintergrund renommierter Studien zum Branchenwachstum fügte er hinzu: „Sie können sich also ausrechnen, dass wir auch unsere Belegschaft entsprechend weiter ausbauen werden – natürlich Wind und Wetter im Weltmarkt vorbehalten.“ Im Krisenjahr 2009 hatte Conti nur 132.000 Mitarbeiter, mit denen 20 Milliarden Euro erwirtschaftet wurden.

„Geografisch gesehen sind die klaren Treiber des Wachstums die Emerging Markets, deshalb stellen wir auch vorrangig Personal in China, Brasilien, Indien und Russland ein“, betonte Degenhart. Allerdings würden auch die klassischen Standorte in Europa von der Entwicklung in den Schwellenstaaten profitieren, „da wir unsere Ressourcen intelligent vernetzen und weltweit einsetzen.“

Conti steigerte den Umsatz in China 2010 um 45 Prozent auf zwei Milliarden Euro. „Und ich sehe eine gute Chance, in der Automotive Group bis 2015 in Asien einen Umsatzanteil von 30 Prozent zu erreichen. Kerntreiber des Geschäfts sind hier wie in Europa vor allem die Themen Antrieb, Sicherheit und Vernetzung“, unterstrich der Manager. 2010 lag der Umsatzanteil der Automotive Group in Asien noch bei 21 Prozent oder 4 Milliarden Euro Umsatz. Der gesamte Konzern verfügt in Asien schon heute über rund 40 Produktionsstätten und rund 30 Vertriebsbüros mit insgesamt 26.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Dagegen sei das Ergebnis in den USA nach einer Phase des Gesundschrumpfens wieder profitabel. „Das Marktwachstum für die Pkw-Neuzulassungen ist in den Vereinigten Staaten aber natürlich nicht vergleichbar mit jenem in China. Wir wollen dennoch stärker als der Markt wachsen. Dieses Jahr erwarten wir einen Markt von 13 Millionen Light Vehicles, mittelfristig rechnen wir wieder mit 14 bis 15 Millionen Einheiten“, sagte Degenhart.

06Aug./11

VDA: Jeder zweite Neuwagen in Westeuropa aus deutscher Produktion

 VDA rechnet für 2011 mit Weltmarktanteil von 20 Prozent für deutsche Auto-Konzerne – Wissmann: „Dekade der Deutschen“

Berlin – Nahezu jeder zweite in Westeuropa verkaufte Neuwagen stammt nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie aus deutscher Produktion. „Der Marktanteil deutscher Konzernmarken liegt in Westeuropa bei über 47 Prozent“, sagte VDA- Präsident Matthias Wissmann im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Damit seien die deutschen Autokonzerne „klar die Nummer 1“.

In Deutschland selbst kamen die Marken der deutschen Konzerne zuletzt auf einen kumulierten Marktanteil von 70 Prozent. „In den USA hatten die Deutschen im ersten Halbjahr einen Pkw-Marktanteil von gut 11 Prozent, in China und Brasilien liegt er bei rund einem Fünftel, in Russland sind es 16 Prozent, in Indien gut 5 Prozent – Tendenz steigend“, so Wissmann. Westeuropa bleibe aber „bei aller Freude über unsere Erfolge in den Schwellenländern – unser Heimatmarkt. Dieser Markt, der in diesem Jahr knapp 13 Millionen Pkw nachfragen wird, ist weiterhin ein stabiler Anker unserer Industrie.“

Die Pkw-Produktion der deutschen Konzerne lag laut dem VDA 2010 bei 11,6 Millionen Pkw, davon gut 5,5 Millionen Einheiten im Inland. Für 2011 erwartet Wissmann ein weiteres Wachstum: „Insgesamt erwarten wir 2011 eine Produktion der deutschen Hersteller – in Deutschland und international – von rund 12,5 Millionen Pkw. Rund die Hälfte des Volumens – 5,9 Millionen Einheiten – wird im Inland gefertigt. Deutschland bleibt das Produktions-Rückgrat der deutschen Hersteller“, so Wissman.

Auch beim Absatz erwartet Wissmann weitere Zuwächse: „Weltweit können wir für unsere Hersteller – bei einem zu erwartenden Pkw-Markt von 65 Millionen Einheiten – mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent rechnen.“ Für 2012 erwartet der VDA „einen Weltmarkt von mehr als 70 Millionen Pkw. Und wir gehen davon aus, dass die deutschen Hersteller aufgrund ihrer Qualität und Innovationskraft weiter an Gewicht gewinnen werden. Es spricht einiges dafür, dass dies die Dekade der Deutschen wird.“

23Juli/11

BMW: Ludwig Willisch wird im Oktober neuer USA-Chef

 München – Der langjährige BMW-Manager Ludwig Willisch (54) übernimmt nach Informationen der Fachzeitschrift Automotive News Europe ab 1. Oktober das Amerika-Geschäft des Münchner Autobauers und löst Jim O’Donnell (61) ab. Der künftige CEO von BMW USA hatte bislang unter anderem die Leitung der Vertriebsregionen Europa und Japan der BMW Group inne. Der aus Schottland stammende O’Donnell hatte die US-Geschäfte von BMW seit Juli 2008 geleitet und geht nun in Rente.

Willisch hatte seine Karriere bei dem Münchner Autobauer 1996 als Leiter der Niederlassung in Düsseldorf gestartet. Später wurde er Leiter der Vertriebsgesellschaft in Deutschland, Japan und Schweden. Bis 2009 war er Vorsitzender der Geschäftsführung der BMW M GmbH. Seit Mai 2009 ist Willisch Europa-Chef für BMW und Mini.

18Juli/11

BMW: Einkaufsvolumen wird proportional zum Absatz wachsen

 Vorstand Diess: Konsolidierung im Zuliefererbereich notwendig, zum Beispiel bei Gießereien und Alu-Anbietern

München – Mit steigenden Absatzzahlen erwartet BMW im Einkauf wachsende Ausgaben, die das Einkaufsvolumen von mehr als 28 Milliarden Euro im vergangenen Jahr übertreffen. „Wir wollen unsere Verkäufe auf mehr als zwei Millionen Fahrzeuge im Jahr 2020 steigern, damit wird auch das Einkaufsvolumen proportional wachsen“, sagte BMW-Einkaufsvorstand Herbert Diess der Fachzeitschrift Automotive News Europe.

Diess fügte hinzu, neben dem Volumen werde sich auch das zu beschaffende Material verändern: „Die Motoren benötigen weniger Zylinder. Daher werden wir einige Artikel kürzen. Und wir werden mehr von anderen Materialien brauchen, denn die Industrie ist mitten in einer riesigen Revolution – der Elektrifizierung des Automobils“. Diess sagte, mit SB LiMotive habe der Münchner Hersteller einen exklusiven Zulieferer für die Lithium-Ionen-Batterie des neuen BMW i an sich gebunden.

Insgesamt seien allerdings keine großen Veränderungen bei den Zulieferern zu erwarten: „Die BMW Gruppe hat 2.500 Partner für 75 Handelsgruppen. In 70 Gruppen haben wir die Strukturen eines Oligopols: sechs bis sieben Zulieferer teilen den Weltmarkt unter sich auf – mit Marktanteilen zwischen 70 und 90 Prozent“, skizzierte Diess. Diese Unternehmen setzen erfolgreich Synergien um, weitere Konsolidierungen könnten nur durch Zusammenschlüsse und Übernahmen erreicht werden.

Fünf Warengruppen dagegen bereiten BMW laut Diess „noch etwas Sorgen, denn der Markt ihrer Anbieter ist hoch zersplittert. Eine Konsolidierung steht noch an, zum Beispiel bei Blechen, Gießereien, Alu-Anbietern, einfachen Kunststoff-Interieurteilen und Gummi-Dichtungen.“ In diesen nicht-konsolidierten Feldern fehlt es laut Diess nicht nur die Skaleneffekte. „Auch das Risiko, dass Lieferketten wegbrechen könnten, ist viel höher.“ BMW begrüße hier eine Konsolidierung. Diess: „Durch eine Konsolidierung werden die Anbieter gestärkt und auch in eine bessere finanzielle Situation gebracht. Davon profitiert die Automobilindustrie insgesamt.“

Schon jetzt ist BMW nach Darstellung von Diess der größte Einkäufer von Aluminium: „Beispielsweise enthält der Fünfer 230 Kilo Aluminium und 720 Kilo Stahl. Beim Siebener sind es 300 Kilo Aluminium und 800 Kilo Stahl. Das nächste Thema bei der Gewichtsreduzierung wird Carbon sein. Das Verhältnis zwischen Gewicht und Festigkeit ist fünfmal so hoch wie bei Stahl. … Das einzige Problem: Die Kosten müssen runter, das wird aber dank der automatisierten Massenproduktion geschehen.“