Category Archives: Auto

04Feb./11

Frauenquote: Förderung statt starrer Vorgaben

Nach einer Umfrage des Blattes erreicht von den großen Autoproduzenten nur Opel mit zwei Frauen im siebenköpfigen Vorstand die 30 Prozent-Hürde. Bei Daimler soll in Kürze die erste Frau in den Vorstand einziehen und dort das neue Ressort Compliance besetzen.

Beim Frauenanteil im mittleren Management kommt VW immerhin auf zehn Prozent, BWM und Daimler liegen bei 8,7 bzw. 8,3 Prozent. Porsche und Ford erreichen dagegen nur rund fünf Prozent. In Zukunft sollen weibliche Führungskräfte in allen Unternehmen massiv gefördert werden. BMW etwa will bis 2020 einen Frauenanteil im Management von 15 bis 17 Prozent erreichen, Daimler hat sich 20 Prozent vorgenommen.
Die Unternehmen erhoffen sich dadurch auch einen besseren Zugang zu weiblichen Kunden.

04Feb./11

Audi will mit neuem A2 das BMW-Carbonauto MCV angreifen

BMW hat für 2013 sein Elektroauto Megacity Vehicle (MCV) mit einer Karosserie aus CFK, einem leichten Kohlestofffaser verstärkten Kunststoff, angekündigt. Als Gegenspieler will Audi einen superleichten A2 ins Rennen schicken. Bei dem offiziell noch nicht bestätigten Auto setzt Dick auf eine Mixtur verschiedener Werkstoffe: „Ob Aluminium, Magnesium, CFK, hochfeste oder wärmeausgehärtete Stähle – unsere Kompetenz liegt in der intelligenten Mischbauweise“. Der A2 werde „in seinem Segment beim Gewicht die Benchmark bilden – auch gegenüber Fahrzeugkonzepten im Wettbewerb, die ausschließlich auf CFK setzen“. Audi plant eine Elektro- und eine Hybridversion des A2.

29Jan./11

Daimler: Kompakt-Offensive in den USA

Mit MFA bezeichnet der Konzern die ´Mercedes-Frontantriebs-Architektur´, „zwei, möglicherweise auch drei, Modelle davon sind für Nordamerika geplant“. Damit will Daimler wie in Europa jüngere Kunden erreichen und sie vornehmlich den Konkurrenten Audi und BMW abjagen.

Nach Angaben einer Quelle bei Daimler soll das kompakte Coupé, intern als „Baby CLS“ bezeichnet, im Sommer 2013 in den Staaten auf den Markt kommen. Für das Jahr danach ist die Einführung eines kleinen SUV, des „BMW X1-Angreifers“ geplant. In Europa soll jedes dieser Modelle drei bis fünf Monate früher bei den Händlern stehen.

In Europa plant Mercedes zudem die nächste Generation der B-Klasse für Ende 2011, im Sommer kommenden Jahres soll dann die neue A-Klasse folgen. Nach den jetzigen Vorstellungen sollen diese beiden Autos in den USA nicht auf den Markt kommen: „Die Vereinigten Staaten sind nicht der typische Markt für kompakte Fließhecklimousinen“, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person bei Daimler der Automotive News Europe. „Aber wenn die Nachfrage wachsen würde, könnten wir schnell reagieren und auch diese beiden Versionen in den USA einführen – und dies weitaus schneller als in der Vergangenheit.“

Der neue Mercedes-Partner Renault-Nissan hat nach Darstellung von Vertriebschef Schmidt bereits Interesse an der Mercedes-Frontantriebs-Architektur (MFA) angemeldet. Sie soll in einem neuen Einstiegsmodell des Infiniti eingesetzt werden. Die Gespräche laufen, „entschieden ist noch nichts“, so Schmidt. Aus Verhandlungskreisen verlautet, dass der Infiniti im Falle einer positiven Entscheidung nicht in Rastatt oder im neuen Mercedes MFA-Werk in Ungarn gebaut würde, weil Daimler davon ausgeht, die Kapazitäten dort selbst in vollem Umfang zu benötigen.

29Jan./11

Alfa und Jeep: 280.000 SUVs pro Jahr aus Turin

Fiat bestätigte der Zeitschrift das Investment in Höhe von etwa 1,3 Milliarden Euro. Damit wird Alfa Romeo erstmals in seiner 101jährigen Firmengeschichte SUVs anbieten. Bei Jeep wird das neue Modell den Compass/Patriot ersetzen.

Die Auslieferung wird im vierten Quartal 2012 beginnen, bestätigte Fiat-Chrysler CEO Sergio Marchionne in dieser Woche in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Der Alfa SUV soll den Audi Q5, BMW X3 und Mercedes-Benz GLK angreifen. In Mirafiori wird der einzige Produktionsstandort der neuen SUV-Modelle sein, sagte Marchionne.

Die Hälfte der geplanten 280.000 SUVs aus Turin soll in Europa verkauft werden, die andere Hälfte ist für den Export, vorwiegend nach Nordamerika, bestimmt. Damit bereitet Alfa auch seinen Markteintritt in Nordamerika vor, der momentan für 2012 oder die ersten Monate 2013 geplant ist.

26Jan./11

Piech: Ein-Liter-Auto geht 2013 in Serie

Laut Aussagen von Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg handelt es sich dabei – bedingt durch die Kapazität von Prototypen-Werkzeugen – um bis zu 100 Einheiten im gesamten Produktlebenszyklus. Der Produktionsstandort sei noch nicht final entschieden, „aber Sinn macht die Produktion eines solchen Fahrzeugs nur in Deutschland – also wahrscheinlich in Wolfsburg oder Dresden“, ergänzte Hackenberg im Gespräch mit Automotive News Europe. Die gläserne Manufaktur in Ostdeutschland sei deswegen besonders interessant, „weil Kunden bei der Produktion eines solchen Fahrzeugs sich gerne zuschauen wollen.“

Zu einem Preis wollte sich Piech noch nicht äußern, dazu „sei es zu früh“. Aber das Auto werde es „bestimmt zu kaufen geben“, womit Piech aktiv Vermutungen entgegen trat, dass das Fahrzeug nicht in Kundenhand übergehen und nur in einem Feldversuch genutzt werden könnte. VW-Konzernchef Martin Winterkorn legte im Gespräch mit Automotive News Europe bereits die ersten Märkte fest: „Wir werden den XL1 zuerst in Europa bringen – zunächst in Deutschland. Erst später werden die USA und China folgen“.

Das Konzeptauto XL1 ist laut Piech „nach Bugatti das Auto im VW-Konzern mit dem höchsten Carbon-Anteil“. Die Kohlenstofffasern-Technik sei aber keineswegs nur diesen beiden VW-Marken vorbehalten, sondern werde unter anderem auch bald auch bei der italienischen Sportwagentochter Lamborghini verstärkt Einzug halten. Die Kosten für den Werkstoff seien dramatisch gesunken. „Da hilft Boeing mit seinem Dreamliner“, erklärt Piech die Kostendegression. Während die Kohlenstofffasern-Karosserie des ersten Ein-Liter-Autos von VW im Jahr 2002 noch 35.000 Euro gekostet habe, liege der Preis für die aktuelle Generation bei nur noch 5.000 Euro, so Piech. Der Preis für die Batterien liege derzeit noch bei rund 800 Euro pro Kilowattstunde. „Bis 2013 wird der Preis für die Lithium-Batterie sich auf 200 bis 250 Euro entwickeln“, prognostiziert Hackenberg im Gespräch mit Automotive News Europe.

Ob auch andere Konzernmarken wie Audi, Seat und Skoda von der Wolfsburger Entwicklung profitieren werden, stehe gegenwärtig noch nicht fest. Generell attestierte Piech der spanischen Tochter Seat nach den Verlusten der vergangenen Jahre eine positive Entwicklung: „Mütter sprechen eigentlich nicht über ihre Pflegekinder. Aber Seat macht sich gerade sehr gut.“ Die Marke „holt gut auf“ – was gerade angesichts „des schwierigen Marktumfelds in Spanien“ gewürdigt werden müsse.

Die Marke, die Piech derzeit den größten Stolz bereite, sei Audi. „Audi ist in Sachen Serienentwicklung perfekt“, sagte Piech ungewohnt lobend. Das liebste Modell im gesamten Konzern sei ihm „immer das neueste“, derzeit „der neue Audi A6 mit dem FSI-Motor“, sagte der VW-Aufsichtsratschef der Automotive News Europe.