Ambitionierte Ziele bei Elektromobilität gefährdet
Stuttgart – Die Automobilindustrie blickt nach dem Wahlsieg der Grünen in Baden-Württemberg und dem hektischen Atom-Moratorium mit Sorge in die Zukunft. „Der Wandel der Bundespolitik ist für die Branche insgesamt bedenklich. In einem Aktionismus fängt man jetzt an Atomkraftwerke abzuschalten, ohne über ein tragfähiges langfristiges Konzept der Energieversorgung zu verfügen“, kritisierte Stefan Wolf, Chef des Automobilzulieferers ElringKlinger und CDU-Mitglied, in der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Durch die Reaktivierung von Kohlekraftwerken könnten die sehr hohen CO2-Einsparungen der Autoindustrie in den letzten zehn Jahren verpuffen.
Zudem befürchten Experten, dass der angestrebte schnellere Ausstieg aus der Atomkraft und der höhere Anteil an regenerativen Energien mittelfristig zu steigenden Strompreisen führen wird. Energiekosten sind in der Fertigungsindustrie ein wichtiger Standortfaktor. Damit würden auch die ambitionierten Pläne bei der Elektromobilität gefährdet. „Der Traum vom billigen Strom geht zu Ende. Das Elektroauto büßt damit einen erheblichen Teil seiner wirtschaftlichen Vorteile bei den Unterhaltskosten ein“, sagt Autoexperte Willi Diez vom Institut für Automobilwirtschaft Geislingen/Nürtingen dem Blatt.
Stuttgart – Daimler-Chef Dieter Zetsche prognostiziert für die weltweite Automobilindustrie in den nächsten Jahren ein überdurchschnittliches Wachstum. „Noch vor fünf bis sechs Jahren galt die Autoindustrie als stagnierende, reife Branche. Die Sichtweise heute ist jedoch, dass wir über eine ganze Reihe von Jahren überdurchschnittlich wachsen werden – also mit Raten über dem weltweiten Brutto-Inlandsprodukt“, sagte er im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Zetsche fügte hinzu: „Das liegt natürlich vor allem an der Nachfrage aus den schnell wachsenden Schwellenländern.“
Stuttgart – Bei Porsche reichen die Pläne für einen Ausbau des Werks Leipzig weiter als bisher bekannt. Neben dem kompakten Geländewagen Cajun, der dort 2013 vom Band laufen soll, könnte ab 2016 auch die zweite Generation des Sportcoupés Panamera komplett in Leipzig hergestellt werden. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche unter Berufung auf Konzernquellen. Mit einem neuen Karosseriebau und einer Lackiererei, für die noch 2011 die Bauarbeiten beginnen sollen, entstehen mindestens 1.000 neue Arbeitsplätze. „Eine Erweiterung dieser Größenordnung würde sich für nur ein Modell kaum rechnen“, sagte ein Porsche-Manager dem Blatt. „Neben dem Cajun sollte zumindest ein weiterer Typ in Leipzig gebaut werden“.