Der neue BMW-Chef für die USA, Ludwig Willisch, strebt ein Absatzwachstum in den Vereinigten Staaten von 25 Prozent an. „Mittelfristig erwarten wir 300.000 verkaufte Autos der Marke BMW jährlich“, sagte Willisch der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Laut Informationen aus Konzernkreisen erwartet BMW dieses Ziel bereits für 2013/2014. In diesem Jahr peilt die BMW Group für ihre Kernmarke BMW laut Willisch 240.000 verkaufte Einheiten im US-Markt an – nach 220.100 im Jahr 2010.
Damit will sich BMW die No. 1 Position im US-amerikanischen Premium-Segment erkämpfen. „Seit Jahresbeginn liegen wir vor Mercedes und wir wollen diese Position verteidigen. Wir wollen die Premiummarke Nummer 1 in den Vereinigten Staaten werden – in diesem Jahr und in der Zukunft“, sagte BMW-Marketing- und Vertriebsvorstand Ian Robertson der Automotive News Europe. Die Verkäufe von BMW stiegen in den ersten elf Monaten des Jahres um zwölf Prozent auf 221.100 Einheiten; Mercedes steigerte seinen Absatz ebenfalls um zwölf Prozent auf insgesamt 219.500 Fahrzeuge.
Dabei wächst die Bedeutung der Produktion in den USA: „Wir werden dort dieses Jahr mehr als 270.000 Fahrzeuge bauen“, betonte Robertson. Im vergangenen Jahr waren es nach BMW-Angaben 159.300 Autos. Der Manager fügte hinzu: „Kommendes Jahr wird in den USA gewählt, daher erwarte ich auch Unterstützung für die Autobranche. Der Markt wird sich weiter leicht nach oben bewegen.“
Für die Marke Mini erwartet Willisch dieses Jahr eine Absatzsteigerung auf 55.000 Einheiten – nach von 45.700 im Vorjahr. Das Vertriebsnetz von 110 Mini-Outlets soll 2012 und 2013 um jeweils 10 Standorte vergrößert werden. Dagegen soll das Vertriebsnetz der Marke BMW in etwa bei den aktuell rund 339 Standorten bleiben. Willisch: „Wir haben nur ganz wenige Open Points, wie etwa in Staten Island.“
München – Dank seiner Baukastenstrategie hat der Münchner Autobauer BMW bei der neuen Dreier-Limousine die Herstellkosten im Schnitt um sieben bis neun Prozent gesenkt. Das Unternehmen habe „deutliche Fortschritte im Hinblick auf Effizienz und Kosten gemacht“, sagte BMW-Finanzvorstand Friedrich Eichiner der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Für die gesamte Dreier-Baureihe rechnet der Manager zudem mit „weiteren Potenzialen zur Senkung der Herstellkosten“. Mit Blick auf andere Modelle fügte Eichiner hinzu: „Wir nutzen im gesamten Produktportfolio und speziell beim Einser eine Vielzahl von gleichen Bauteilen und Elementen“. Dies führe zu deutlichen Skaleneffekten beim Einkauf, einer effizienteren Entwicklung und einer besseren Qualität.
München – BMW wird seine Abhängigkeit von Deutschland und Westeuropa weiter verringern. „Noch im Jahr 2002 produzierten wir etwa 70 Prozent unseres Absatzes in Deutschland, Ende 2010 waren es 62 Prozent. Inzwischen sind es nur noch 58 Prozent. Und die Verteilung wird sich mittelfristig weiter in Richtung 50:50 verschieben, wenn man allein unsere Pläne für China und USA betrachtet“, sagte BMW-Produktionsvorstand Frank-Peter Arndt im Gespräch mit Fachzeitschrift Automotive News Europe.
Oberpfaffenhofen – Trotz sich eintrübender Konjunkturprognosen rechnet die deutsche Automobilbranche lediglich mit weniger Wachstum und nicht mit einer tiefgreifenden Krise. „Wir legen die Bremsbeläge schon mal leicht an, um auf eine mögliche Verzögerung vorbereitet zu sein“, sagte Boschs Automotive-Chef Bernd Bohr der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Wir sehen schon, dass sich das Wachstum abflacht.“ Das höchste Wachstum habe Bosch dieses Jahr im ersten Quartal gehabt. „Wenn wir uns die Abrufe ansehen, spüren wir aber noch keinen Abschwung – bis auf einzelne Märkte.“
Leipzig/München – Der Münchner Premiumhersteller BMW wird bei der Erweiterung seines Standortes in Leipzig insgesamt 800 neue Stellen schaffen. „Rund 100 neue Mitarbeiter, gerade in Bereichen wie der Kunststofftechnik und Elektromobilität, stellen wir schon 2011 ein“, kündigte BMW-Produktionsvorstand Frank-Peter Arndt im Gespräch mit Fachzeitschrift Automotive News Europe an. Zugleich will der Konzern mit seinen neuen i-Modelle deutlichen Wert auf Nachhaltigkeit legen. Der Energiebedarf pro Fahrzeug wird um 50 Prozent reduziert, der Wasserverbrauch um 70 Prozent: „In Leipzig werden wir im Sinne einer gesamthaften Energiebilanz sogar 100 Prozent der für BMW i benötigten Energie aus regenerativer Energie zur Verfügung stellen – dazu planen wir mehrere große Windkrafträder“, kündigte Arndt an.