Vor dem Sozialgericht Freiburg wehren sich Fertigbau-Unternehmen gegen die nach ihrer Einschätzung falsche Einstufung durch die Berufsgenossenschaft Bau. Bedeutet: Die Versicherung für verschiedene Mitarbeiter wird gleichgesetzt. Aber: Zimmerer sind bei Wind und Wetter auf der Baustelle, die Fertigbaugebäude entstehen hauptsächlich in geschützten Hallen.
Am Ende werden für die Versicherung siebenstellige Mehrkosten fällig.
Rechtsanwalt Prof. Matthias Dombert vertritt die Branche vor Gericht und kann sich auf ein detailliertes Gutachten stützen.
O-Ton: Das Gutachten hat in einer sehr ausführlichen Art und Weise dargelegt, dass die Bildung dieses Gefahrtarifs die Vorgaben der Branche soweit außer Betracht lässt und eine Vereinheitlichung vornimmt. Dies hat zur Folge, dass das damit Verfassungsvorgaben missachtet sind und damit die Bildung des Gefahrtarifes nicht nur Verfassungs-, sondern eben dann auch rechtswidrig ist. – Länge 25 sec
O-Ton: Willkür macht Hausbau teurer
Mehr als 70 Fertigbau-Unternehmen wehren sich derzeit vor Gericht gegen eine Entscheidung der
Berufsgenossenschaft Bau. Die gesetzliche Unfallversicherung für die Bauwirtschaft hat die Tarife für Mitarbeiter in der Holzhausfertigung und Zimmerer sowie Dachdecker auf ein Niveau angehoben. Die Folge sind enorme Kosten, gegen die aktuell auch vor dem Sozialgericht Freiburg geklagt wird.
Prof. Dr. Matthias Schäfer, Präsident der Interessengemeinschaft Arbeitssicherheit Holzfertigteilbau:
O-Ton: Also wir sagen ja immer so salopp, man soll nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Aber hier werden ja Zitronen mit Bananen verglichen und man sagt beides ist gelb und beides ist Obst, aber hat überhaupt nichts miteinander zu tun. Da liegen einfach Welten dazwischen. Wenn bei uns jemand stolpert, dann fällt er auf eine gelenkschonende Laufmatte. Wenn ein Zimmerer vom Dachstuhl runter kracht, erleidet er mitunter schwerste Verletzungen. Man kann beides einfach überhaupt nicht miteinander vergleichen. – Länge 24 sec
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O-Ton: Willkür macht Hausbau teurer
Mehr als 70 Fertigbau-Unternehmen wehren sich derzeit vor dem Sozialgericht Freiburg gegen eine Entscheidung der Berufsgenossenschaft Bau. Die gesetzliche Unfallversicherung für die Bauwirtschaft hat die Tarife für Mitarbeiter in der Holzhausfertigung und Zimmerer sowie Dachdecker auf ein gemeinsames Niveau angehoben. Die Folge sind enorme Kosten.
Rechtsanwalt Prof. Matthias Dombert:
O-Ton: Wir führen diesen Prozess in einer Zeit, die bekanntermaßen davon geprägt ist, dass die Baukonjunktur sowieso lahmt. Der Zinsmarkt ist wenig erfreulich und der Eigenheimbau nicht gerade begünstigt, so dass viele unserer Mandanten es sich dreimal überlegen, ob man diese Mehrbeträge auf den Kunden abwälzen kann. Wenn man das aber nicht macht, und das gilt für viele unserer Mandanten, dann bleibt gar nichts anderes übrig als das letztendlich irgendwo anders abzupuffern. – Länge 28 sec
O-Ton: Willkür macht Hausbau teurer
Mehr als 70 Fertigbau-Unternehmen wehren sich derzeit vor Gericht gegen eine Entscheidung der
Berufsgenossenschaft Bau. Die gesetzliche Unfallversicherung für die Bauwirtschaft hat die Tarife für Mitarbeiter in der Holzhausfertigung und Zimmerer sowie Dachdecker auf ein Niveau angehoben. Die Folge sind enorme Kosten, gegen die aktuell auch vor dem Sozialgericht Freiburg geklagt wird.
Prof. Dr. Matthias Schäfer, Präsident der Interessengemeinschaft Arbeitssicherheit Holzfertigteilbau:
O-Ton: Auf der einen Seite erleben wir eine tiefgreifende Krise in der Bauwirtschaft, nun schon seit vielen Jahren. Das heißt, wir haben eine schwache Nachfrage, mit der wir zu kämpfen haben. Wir wollen auf der anderen Seite jeden einzelnen Arbeitsplatz erhalten und jegliche Mehrbelastung tut natürlich weh. Und wir wollen weiter investieren in die Zukunft, nämlich das Thema „serielles Bauen“, aber auch daran werden wir natürlich mit jedem Euro, den wir an anderer Stelle mehr bezahlen müssen, gehindert. – Länge 25 sec
Magazin: Willkür macht Hausbau teurer
Mehr als 70 Fertigbau-Unternehmen wehren sich derzeit vor Gericht gegen eine Entscheidung der
Berufsgenossenschaft Bau. Die gesetzliche Unfallversicherung für die Bauwirtschaft hat die Tarife für Mitarbeiter in der Holzhausfertigung und Zimmerer sowie Dachdecker auf ein Niveau angehoben. Die Folge sind enorme Kosten, gegen die aktuell auch vor dem Sozialgericht Freiburg geklagt wird. Mehr dazu jetzt.
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Zimmerer sind bei Wind und Wetter auf der Baustelle, die Fertigbaugebäude entstehen hauptsächlich in geschützten Hallen, sagt Prof. Dr. Matthias Schäfer, Präsident der Interessengemeinschaft Arbeitssicherheit Holzfertigteilbau:
O-Ton: Also wir sagen ja immer so salopp, man soll nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Aber hier werden ja Zitronen mit Bananen verglichen und man sagt beides ist gelb und beides ist Obst, aber hat überhaupt nichts miteinander zu tun. – Länge 12 sec.
Das Unfallrisiko ist auf der Baustelle und in einer industriell organisierten Werkhalle ganz anders. Dennoch verlangt die BG Bau für beide Berufsgruppen die gleichen – hohen – Beiträge:
O-Ton: Da liegen einfach Welten dazwischen. Wenn bei uns jemand stolpert, dann fällt er auf eine gelenkschonende Laufmatte. Wenn ein Zimmerer vom Dachstuhl runter kracht, erleidet er mitunter schwerste Verletzungen. Man kann beides einfach überhaupt nicht miteinander vergleichen . Und das kommt mir ein bisschen so vor, dass wir zurück kommen in die Zeiten von mittelalterlichem Ständedenken. – Länge 15 sec
Deshalb ziehen die Unternehmen der Branche jetzt vor Gericht. Rechtsanwalt Prof. Matthias Dombert vertritt viele von ihnen – allein bei denen beläuft sich der Mehraufwand durch den angehobenen Gefahrtarif auf etwa 100 Millionen Euro.
O-Ton: Wir führen diesen Prozess in einer Zeit, die bekanntermaßen davon geprägt ist, dass die Baukonjunktur sowieso lahmt. Der Zinsmarkt ist wenig erfreulich und der Eigenheimbau nicht gerade begünstigt, so dass viele unserer Mandanten es sich dreimal überlegen, ob man diese Mehrbeträge auf den Kunden abwälzen kann. – Länge 17 sec
Aus Sicht der Branche konterkariert die BG Bau alle Bemühungen, Bauen preiswerter und schneller zu machen. Damit bleiben die Unternehmen auf den Kosten, die von einigen Juristen bereits als verfassungswidrig eingestuft wurden, sitzen.
O-Ton: Wenn man das aber nicht macht, und das gilt für viele unserer Mandanten, dann bleibt gar nichts anderes übrig als das letztendlich irgendwo anders abzupuffern. Wir sind nicht dabei, dass wir Leute entlassen, aber man muss zumindest sehen: Irgendwo tritt damit auch eine gewisse Arbeitsplatzgefährdung ein. – Länge 16 sec
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