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22Aug./09

Macht schwört Porsche-Team auf VW ein

Macht räumte ein, dass die Fusion mit Volkswagen nicht einfach sei: „Auf dem Weg zum Integrierten Automobilkonzern werden wir gesellschaftsrechtliche Schritte gehen, die zunächst kompliziert erscheinen.“ So werde eine sogenannte Zwischenholding zwischen die Porsche Automobil Holding SE und die Porsche AG gesetzt. „An dieser Zwischenholding wird sich im Rahmen einer gegenseitigen Beteiligung Volkswagen mit 42 Prozent durch eine Kapitalerhöhung beteiligen. Unabhängig davon bleibt weiterhin die Porsche Automobil Holding SE mit 51 Prozent an Volkswagen beteiligt.“ Weiter schreibt Macht: „Im Verlauf des Jahres 2011 soll es schließlich zu einer Verschmelzung zwischen der Porsche SE und der Volkswagen AG kommen“. VW-Chef Martin Winterkorn hingegen hatte Ende Juli, wie von Automobilwoche exklusiv gemeldet, vor seinen Führungskräften in Wolfsburg erklärt: „Ich persönlich hoffe jedoch, dass wir das schneller hinbekommen“.

Gleichzeitig gab Macht den Mitarbeitern eine umfangreiche Arbeitsplatzgarantie: „Insbesondere im Zusammenhang mit den bevorstehenden Strukturveränderungen wird es keinen Abbau von Arbeitsplätzen geben – darauf gebe ich Ihnen mein Wort“. Erklärtes Ziel sei, „so viel wie möglich von dem zu erhalten, was Porsche ausmacht und was uns in der Vergangenheit so unglaublich erfolgreich gemacht hat“. Machts Resümee: „Diese Stärken werden wir selbstbewusst verteidigen“.
      

22Aug./09

Bosch verlängert Kurzarbeit

Die Produktion am Standort Stuttgart-Feuerbach ist bereits seit vergangenem Herbst stark gedrosselt. Dort werden hauptsächlich Common-Rail-Dieselpumpen gefertigt. Weil die Abwrackprämie vor allem den Absatz von Kleinfahrzeugen mit Otto-Motor angekurbelt hat, konnte das Werk kaum von dieser Sonderkonjunktur profitieren. Dazu kommt das Geschäft mit Pumpe-Düse-Einspritzsystemen, das nach dem Ausstieg von Volkswagen bis 2012 zurückgefahren werden muss und nicht vollständig durch neue Aufträge ersetzt werden konnte.
Der Umsatz der Kfz-Technik dürfte laut Bosch in diesem Jahr um 15 bis 20 Prozent zurückgehen. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Sparte ein Umsatzminus von 6,9 Prozent auf 26,5 Milliarden Euro verzeichnet. Der operative Gewinn war von 1,7 Milliarden auf nur noch 321 Millionen Euro eingebrochen.
Sollte im zweiten Halbjahr kein klarer Aufwärtstrend erkennbar sein, will Bosch spätestens im dritten Quartal über weitergehende  Personalmaßnahmen entscheiden.

22Aug./09

Fiat Deutschland schreibt 2008 Millionen-Verlust

Die vier eigenen Niederlassungen der Fiat Group Automobiles Germany häuften einen Fehlbetrag von 15,4 (2007: minus 11,8) Millionen Euro an. Neben der Bereinigung des Händlernetzes, die 17,9 (2007: 14,7) Millionen Euro kostete, stiegen auch die Werbeausgaben um 20 Prozent auf 89,2 Millionen Euro. Durch die Insolvenz eines Großkunden mussten dessen Verbindlichkeiten von 2,5 Millionen Euro abgeschrieben werden. Das 2008 von einem externen Dienstleister übernommene Geschäft mit Ersatzteilen verursachte eine einmalige Belastung von 12,5 Millionen Euro.

Der Fahrzeugabsatz 2008 stieg insgesamt um 10,5 Prozent auf 120.574 Pkw und Transporter, dadurch kletterte auch der Umsatz überproportional um 12,1 Prozent auf 1,855 Milliarden Euro.

22Aug./09

Finanzkrise trifft die Werbeindustrie hart

Die Kürzungen im Fahrzeugmarkt (dazu zählt Nielsen neben der Pkw- und Nutzfahrzeugindustrie auch Zweiräder, Reisemobile, Autohandel, Autozubehör und Reifenindustrie) treffen besonders die Publikumszeitschriften: Sie verzeichneten im ersten Halbjahr ein Minus von 26,9 Prozent auf 129,8 Millionen Euro, im zweiten Quartal beläuft sich der Rückgang sogar auf minus 30 Prozent. In Zeitungen wurden im ersten Halbjahr ebenfalls erheblich weniger Anzeigen geschaltet – ein Einbruch von zwölf Prozent auf 251,3 Millionen Euro.
Zahlungskräftigster Autowerber war wie im Vorjahr Volkswagen. Die Wolfsburger investierten im ersten Halbjahr 2009 insgesamt 101,1 Millionen Euro in Werbung, ein Plus von 4,2 Prozent. Die Plätze nach VW belegen mit Renault, Peugeot, Toyota und Citroën gleich vier Importeure.

22Aug./09

VW will Handel bei Porsche bündeln

„Die Porsche-Kollegen haben ihre hohe Retail-Kompetenz immer wieder nachgewiesen“, sagte VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch in Wolfsburg. So gilt die Händlernetzentwicklung der Salzburger neben der gezielten Schulung ihrer Verkaufsteams in der Branche als Benchmark. Daher will VW-Chef Martin Winterkorn bewährte Porsche-Trainingsprozesse und Verkaufstaktiken rasch auch bei VW einführen.

Mit einer neuen Niederlassungsstrategie rund um die Marken Volkswagen, Audi und Porsche könnte der VW-Konzern die Premiumanbieter Daimler und BMW noch stärker als bisher in Bedrängnis bringen. „Die Fehler unserer Wettbewerber, die in ihren Niederlassungen oft viel Geld versenken, wollen wir strikt vermeiden“, erläuterte ein hochrangiger VW-Manager die Strategie. So sei es ein „plausibles Szenario“, die Mitarbeiter der Porsche Holding Salzburg „komplett in Österreich zu belassen und aus der Zentrale in Wolfsburg möglichst wenig in gut eingespielte Abläufe einzugreifen“. Denkbar sei auch, das operative Geschäft von VW Retail nach Salzburg zu verlagern. Dies wäre ein weiterer Schritt auf dem Weg zum „integrierten Automobilkonzern“, den VW und Porsche „unter Führung von Volkswagen“ bilden wollen. Über VW Retail steuert Volkswagen die konzerneigenen Einzelhandelsbetriebe wie Raffay in Hamburg.